Starkregen
Katastrophenalarm in Niederösterreich
07.08.2010
In Niederösterreich und Vorarlberg gibt es nach Starkregen Überflutungen.
Starke Regenfälle haben in Niederösterreich regional zu Überflutungen von Straßen geführt, nach Angaben des Landesfeuerwehrkommandos betrugen die Niederschläge in den Bezirken Horn und Hollabrunn 60 Liter pro Quadratmeter. 2.500 Mann standen am Samstag bei Auspump- und Sicherungsarbeiten im Einsatz.
Auch im Weinviertel hat sich die Lage verschärft. Für den Raum Zellerndorf wurde Katastrophenalarm gegeben. Die Pulkau ist über die Ufer getreten, 90 Häuser wurden mitttlerweile überflutet. Straßen sind überschwemmt, zahlreiche Keller stehenunter Wasser, die Schäden sind enorm. Ebenfalls vom Hochwasser betroffen ist Hadres. 101 Objekte stehen unter Wasser. Kritisch war die Situation weiters in Stetteldorf am Wagram (Bezirk Korneuburg), wo die Schmida über die Ufer trat und Objekte überflutete.
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Feuerwehrmann verletzt
Bei den Einsätzen der Feuerwehr kam
es auch zu einem schweren Unfall: Ein Feuerwehrmann geriet im Waldviertel
bei Auspumparbeiten in einen Starkstromkreis. Der 27-Jährige wurde mit
Lähmungserscheinungen an der linken Hand mit dem Notarzthubschrauber ins
Krankenhaus geflogen, er sei aber außer Lebensgefahr und werde keine
bleibenden Schäden davontragen, sagte Feuerwehrsprecher Franz Resperger. Im
selben Ort musste die Feuerwehr ein bettlägriges Pensionistenehepaar aus
seinem unter Wasser stehenden Haus evakuieren.
Bannwachen am Kamp
Im Bezirk Krems wurden entlang des Kamp so
genannte Bannwachen aktiviert, die die - steigenden - Wasserstände im Auge
behalten. Um Dämme oder Objekte zu sichern, wurden aus dem Bezirk Horn laut
Resperger 100.000 Sandsäcke und 200 Meter mobile Hochwasserschutzelemente
angefordert.
Mistelbach, Korneuburg, Tulln
Von den Regenmassen betroffen
waren auch die Bezirke Mistelbach, Korneuburg und Tulln, am schlimmsten war
die Situation aber im Bezirk Horn, wo allein 900 Feuerwehrleute seit den
Nachtstunden mit Auspumparbeiten beschäftigt waren und am Samstag zusätzlich
ein Katastrophenhilfszug aus Waidhofen an der Thaya zur Unterstützung
angefordert wurde. "Die Leute hier sind verzweifelt", berichtete
Bezirksfeuerwehrkommandant Werner Loidolt von der Stimmung in Mold - der
Ort, in dem 25 Einheiten im Einsatz standen, erlebt heuer die bereits dritte
Überschwemmung. Ganze Straßenzüge stünden unter Wasser und würden zur Zeit
mit Schlauchbooten befahren, so Loidolt.
Dem ORF NÖ zufolge waren im Bezirk Hollabrunn vor allem die Orte an der Pulkau betroffen. Im Bezirk Mistelbach kämpften die Einsatzkräfte gegen das Wasser der Zaya, das in die Dörfer und in die Häuser dringe.
Vorarlberg: Felssturz in Dalaas
Die mittlerweile aus Vorarlberg
abgezogene Schlechtwetterfront vom Freitag hat in Dalaas im Klostertal
(Bezirk Bludenz) einen gefährlichen Zwischenfall ausgelöst. Gegen 16.00 Uhr
durchschlug ein großer Felsen beim Gasthof "Post" die
Rückwand des Kühlraumes. Verletzt wurde niemand, der Sachschaden ist enorm,
teilte die Sicherheitsdirektion am Samstag mit.
Laut Polizei brach aus der unmittelbar hinter dem Gasthof "Post" aufragenden Felswand eine ca. fünf Kubikmeter große und etwa drei Tonnen schwere Felsplatte. Diese löste sich in rund 20 Metern Höhe und durchschlug die Rückwand des Kühlraumes der "Post". Personen wurden nicht verletzt, am Gebäude entstand erheblicher Sachschaden. Feuerwehr und der Bergrettung führten Hangsicherungsmaßnahmen durch.