Geiselnahme

Ketten-Phanom schläg wieder zu

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Der maskierte Räuber fesselte das Opfer - und flüchtete mit einem Auto.

Der mittlerweile dritte Coup des Mannes ohne Gesicht (die Polizei weiß aufgrund eines Zeugen nur, dass er älter als 40 Jahre sein muss) ereignete sich in der Nacht von Samstag auf Sonntag.

Wie ÖSTERREICH berichtete, stand das Phantom um 2.30 Uhr im Schlafzimmer von Michaela H. und Edwin S. Das Haus ist ein Nebengebäude des Schlosses in Stetteldorf am Wagram, das Paar ist dort eingemietet, die Mauer rund um den Park ist just vor dem Haus noch nicht fertig.

Eingesperrt
Mit vorgehaltener Pistole zwang der in Schwarz gekleidete und maskierte Einschleichdieb das Paar, aufzustehen. Während der Suche nach Geld und Schmuck sperrte der Masken-Mann Michael H. (Filialleiter einer Bank in Korneuburg) im Badezimmer ein und fesselte die Frau mit einer mitgebrachten Kette samt Fahrradschloss an die Dusche.

Eine Vorgehensweise, die frappant an einen Überfall im Mai in Pöchlarn erinnert. Auch damals war vermutlich derselbe Täter mitten in der Nacht im Schlafzimmer eines Banker-Ehepaares aufgetaucht. Damals wollte der Täter, der die 58-jährige Christa L. in der Sauna ankettete, dass der Ehemann zur Bank fährt und den Tresor ausräumt. Allerdings war der Gatte auf Dienstreise – als das Phantom das kapierte, zog er mit 1.000 Euro Geldbeute unerkannt von dannen.

Ein paar Hundert Euro
Diesmal dürfte der Gangster nicht gewusst haben, dass er bei einem Bankiers-Paar eingestiegen war. Viel Beute machte er jedenfalls wieder nicht – laut Polizei „ein paar Ringe und ein paar Hundert Euro“.

Ex-Häftling?
Bei der Flucht wurde der Räuber zum Geiselnehmer, indem er den Computer-Fachmann Edwin S. zwang, ihn mit dem eigenen Fahrzeug – einem schwarzen Chrysler Voyager – wegzubringen. In seiner Angst baute Edwin S. mehrere kleine Unfälle, bis der Geiselgangster genug hatte und bei Hollabrunn auf Deutsch mit Jugo-Akzent schrie: „Da in den Wald.“ Dort kettete er das Opfer mit einer zweiten Kette plus Schloss an einem Hochstand an. Dann fuhr er mit dem Voyager weiter, den er in der Nähe der Haftanstalt Sonnberg versteckte. Die Ermittler überprüfen deshalb auch, ob das Ketten-Phantom ein Ex-Häftling dieser Anstalt ist.

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