Spuren an einer Getränkedose werden ebenso untersucht wie Zigarettenstummel, um den Mörder von Pachfurth, der zwei Menschen tötete, zu finden.
Die Bluttat in Pachfurth, NÖ, hat eine Welle der Empörung ausgelöst: Im kleinen Ort nahe Bruck an der Leitha versteht man einfach nicht, warum die beliebten Heurigenwirte Christoph und Monika Timm sterben mussten. Zum Schrecken der Dorfbewohner deuten immer mehr Indizien darauf hin, dass die beiden tatsächlich Opfer eines brutalen Überfalls wurden. „Ja, wir gehen von einem Raubmord aus“, sagt Ernst Schuch, stellvertretender Leiter des LKA NÖ.
Kleinarbeit
Wie berichtet, wurde das Paar am Pfingstmontag von
einem Eindringling regelrecht hingerichtet, Tochter Tamara (21) wurde schwer
verletzt. Inzwischen wurde der Ablauf der Tat so genau wie möglich
rekonstruiert. Die Spurensicherung wurde am Mittwochabend abgeschlossen –
„jetzt steht kriminalistische Kleinarbeit am Plan“, sagt der Chef der
Mordkommission, Leopold Etz.
Fülle an Spuren
Konkret werden die vielen Spuren
ausgewertet: Kugeln werden mit Hülsen abgeglichen. Zigarettenstummel werden
untersucht, die an jener Stelle gefunden wurden, an der eine Frau einen
Verdächtigen stehen sah. Und eine zerknüllte Red-Bull-Dose wird analysiert:
Sie wurde 50 Meter vom Tatort entfernt gefunden – an der Stelle, an der
Tamaras Freund Christoph (20) das Fluchtauto gesehen hatte.
Oberst Ernst Schuch berichtet im Interview über den Ermittlungsstand
ÖSTERREICH: Was ist der Stand der Dinge, sind Sie den
Tätern auf den Fersen?
ÖSTERREICH: Wurden DNA-Spuren gefunden, etwa auf
den Zigarettenstummeln?
ÖSTERREICH: Gibt es viele Hinweise aus der Bevölkerung?
ÖSTERREICH: Sie gehen von einem Raubmord aus. Wie viele
Täter gab es? |
Der Burgenländer war nach den Schüssen panisch auf ein Vordach des Heurigen geflüchtet; von dort sah er den Wagen wegbrausen. Schuch: „Wir gehen davon aus, dass es einen zweiten Täter gab, der im Auto saß.“
Wurden Opfer ausspioniert?
Zur Knochenarbeit der Kriminalisten
gehört auch, den Dutzenden Hinweisen aus der Bevölkerung nachzugehen. Ziel
ist es, die Tage vor der Tat zu rekonstruieren – am Wochenende waren bereits
Unbekannte im Ort wahrgenommen worden. Wurden die Opfer also ausspioniert?
Eifersucht?
Auch wenn man von einem Raubmord ausgeht, wird
dennoch ein möglicher persönlicher Hintergrund untersucht: Ein Bekannter
Christoph Timms berichtet etwa, Tamara habe eine unsanfte Trennung in Tirol
hinter sich – ein Motiv für den gekränkten Ex? Ermittler Etz: „Das ist uns
neu, wir werden es überprüfen.“ Recherchiert wird auch, ob Timm Probleme mit
einem seiner Angestellten hatte.