Schüler mussten ein zweites Mal zur Reifeprüfung antreten.
Da staunten die Schüler nicht schlecht: Weil ihr Professor ihre Matura-Arbeiten beim Mopedfahren verloren hatte, mussten sie ein zweites Mal zur Prüfung.
Es sollte der beste Tag ihres Schullebens werden: Endlich hatten die zwölf Schüler der 5a der HTL St. Pölten die unliebsame Mathematik-Matura hinter sich gebracht. Endlich war der Lernstress der vergangenen Wochen zu Ende – doch dann das: Weil ihr Mathe-Professor ihre Abschlussarbeiten verlor, mussten alle ein zweites Mal antreten.
Matura-Arbeiten flogen quer durch St. Pöltner Innenstadt
Aber der Reihe nach: Wie immer verstaute der Pädagoge seine Unterrichtsmaterialien im Topcase (Kofferraum) seines Mopeds – so auch am Tag der Matura. Er setzte seinen Helm auf und düste vom Schulparkplatz nach Hause.
Was er nicht bemerkte: Bei seiner rasanten Fahrt durch die Innenstadt öffnete sich das Topcase – und die Matura-Arbeiten flogen quer durch St. Pölten. „Weil er einen Helm trug, hat der Lehrer davon gar nichts bemerkt“, erklärt Hermann Binder, Abteilungsvorstand der Elektrotechnik der HTL. „Kurz danach haben dann Passanten in der Schule angerufen und erzählt, was passiert ist, doch da war es schon zu spät: Autos sind über die Arbeiten gefahren, vieles war unleserlich oder gar nicht mehr auffindbar.“
Kein Scherz: Die Schüler mussten die Mathe-Arbeit noch einmal neu schreiben. Zum Glück gab es ein Happy End: Alle zwölf haben die Matura geschafft.(