Am Dienstag um 20 Uhr haben Mütter aus Amstetten zu einem Lichtermeer für die Opfer des Inzest-Dramas aufgerufen. Mehr als 200 Personen kamen.
Ein bewegendes Lichtermeer ist Dienstagabend angesichts der dramatischen Vorfälle in Amstetten am Hauptplatz der Bezirksstadt abgehalten worden. Mehr als 200 Personen aller Altersschichten waren dem Aufruf gefolgt. Vor allem viele Kinder und ältere Personen waren trotz strömenden Regens gekommen. Pfarrer Peter Bösendorfer meinte in einer Ansprache, es gelte in den nächsten Tagen "näher zusammenzurücken".
Sagen Sie uns Ihre Meinung zu dem Drama
"Betroffenheit, Trauer, Wut, vielleicht auch Hass hat uns in den vergangenen Tagen begleitet. Wir mussten zur Kenntnis nehmen, dass es in unserer Stadt etwas gibt, dass wir nicht fassen können", so der Geistliche. Die Bevölkerung sei nun gefordert, "zu helfen und solidarisch zu sein, dass für die Kinder und Frauen ein Leben möglich wird", meinte der Pfarrer.
Veranstaltet wurde das Lichtermeer entgegen ersten Angaben von der erst am Dienstag gegründeten Initiative "Gemeinschaft menschlich berührt". Ins Leben gerufen wurde diese von zwei Müttern, die mit den Vorfällen direkt gar nichts zu tun gehabt hätten. "Wir wollen positiv wirken, Anteilnahme ausdrücken", so eine der beiden. "Wir sind da", erklärte die Frau. Die Gruppe bestehe aus "menschlich berührten Bürgern". Zudem soll dem durch Medien entstandenen Eindruck über Amstetten entgegen gewirkt werden.
Speziell viele Kinder und Pensionisten waren zu dem Lichtermeer gekommen, bei dem auch Lieder von einem Chor vorgetragen wurden. Teils waren die Kerzen in Holzlaternen geschützt. Wer zunächst ohne Kerze den Hauptplatz besucht hatte, erhielt eine von den Mitgliedern der Initiative. Das Medieninteresse an dem Lichtermeer war dementsprechend groß, der berührenden Veranstaltung tat dies jedoch keinen Abbruch.