Laut Gutachten

Luca wurde sexuell missbraucht

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Gerichtsmediziner fanden Spermaspuren beim kleinen Luca. Der Verdacht des sexuellen Missbrauchs ist damit bestätigt.

Die Ergebnisse eines gerichtsmedizinisches Gutachten im Fall Luca liegen jetzt vor. Es wurden grausame Details bekannt. Unter anderem wurden Ejakulatbestandteile festgestellt. Ein DNA-Gutachten habe das Prostatagen BSA bewiesen, berichtete der Innsbrucker Anwalt der Kindesmutter, Albert Heiss, am Freitag.

Mutter dadurch entlastet
Am 10. Dezember sei das Gutachten fertiggestellt worden, erklärte Heiss. Der Hauptverdächtige habe von Anfang an seine Aussage den Beweisergebnissen angeglichen. In seiner letzten Stellungnahme habe er versucht, die Mutter des Luca zu belasten. "Aufgrund des Gutachtens kommt meine Mandantin wohl nicht infrage", sagte der Anwalt der Mutter.

Mindestens 10 Jahre Gefängnis
Der Strafrahmen beim Vorwurf des sexuellen Missbrauchs mit Todesfolge erstreckt sich von zehn Jahren bis lebenslänglich.

Verletzungen nicht nachgegangen
"Das Einzige, was man meiner Mandantin vorzuwerfen kann, ist, dass sie den Ursachen der Verletzungen nicht weiter nachgegangen ist und ihre Erklärungen dafür gefunden hat", meinte Heiss. Die 22-jährige Mutter sei mit ihrem zweiten Kind Luca seit dessen dritten Lebensmonat häufig in ärztlicher Behandlung gewesen. "Man muss die Rolle der Mutter aufklären und zwar ganz genau", forderte Georg Zanger der Anwalt des Vaters. "Ich kann mir nicht vorstellen wie eine Mutter das nicht mitbekommt."

"Mutter ist nicht unschuldig"
Zanger fordert eine genaue Untersuchung der Rolle von Lucas Mutter. Die Aussage des Rechtsvertreters der 22-Jährigen laut der seine Mandantin unschuldig sei, stimme nicht. Davon sei man weit entfernt, meinte Zanger. Ein Gutachten bestätige zwar den sexuellen Missbrauch durch einen Mann, die Mutter sei Zanger zufolge allerdings genauso wie ihr Lebensgefährte der Körperverletzung verdächtig.

Zum Nachlesen: die Chronologie der Ereignisse.

Ellenbruch blieb unbehandelt
Nach einem Bruch von Elle und Speiche des Arms vor einigen Wochen, der nicht in Zusammenhang mit dem vorliegenden Fall stehe, habe sich Luca so unauffällig verhalten, dass sie erst nach vier Tagen und auf Anraten der Eltern ihres hauptverdächtigen Lebensgefährten zum Arzt gegangen sei.

Anzeigen gegen Jugendbehörden
Im Zusammenhang mit der Causa laufen in Korneuburg auch Ermittlungen aufgrund von Anzeigen gegen Jugendbehörden wegen Amtsmissbrauchs.

Getrennte Messen am Wochenende
Mit zwei getrennten Messen für die Eltern des Kleinen ist am Wochenende in Tirol ein vorläufiger Schlussstrich unter die Verwirrung rund um die Bestattung der Urne gezogen worden. Der leibliche Vater und seine Angehörigen hatten sich zuvor dreimal vergeblich am Gemeindefriedhof eingefunden, um sich von Luca zu verabschieden. Lucas Vater hatte mit heftigen Vorwürfen und einer Klagedrohung gegen die Kirche reagiert.

Luca war Anfang November im Alter von 17 Monaten in einem Wiener Spital den Folgen eines Gehirnödems erlegen. Nach Bekanntwerden vorangegangener Krankenhausaufenthalte des Kleinkindes und heftiger Vorwürfe dessen leiblichen Vaters setzte eine Diskussion über die Rolle der Behörden in beiden Bundesländern ein.

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