Abgestürzt
Baggerunfall: Zwei Tote an der Westbahn
05.11.2011
Der Bagger stürzte bei Gleisbauarbeiten über eine Böschung ab.
Ein tragischer Unfall hat sich in der Nacht auf Samstag bei Gleisbauarbeiten an der Westbahn in Niederösterreich ereignet. Ein Bagger stürzte bei Maria Anzbach (Bezirk St. Pölten) über eine Böschung rund 30 Meter ab, überschlug sich mehrmals und kam auf der Seite in einem betonierten Auffangbecken zu liegen. Beide Insassen wurden getötet. Mit den Bergungsarbeiten im unwegsamen Gelände war ein Großaufgebot an Einsatzkräften beschäftigt.
Laut NÖ Sicherheitsdirektion hatten die ÖBB und eine Baufirma in der Nacht auf Samstag mit einem sogenannten Zweiwegebagger Arbeiten am Gleis 2 der Westbahn in Fahrtrichtung St. Pölten durchgeführt, weshalb das betreffende Gleis gesperrt und abgesichert war.
Aus unbekannter Ursache kam der 44-jährige Baggerfahrer von den Gleisen ab, das Fahrzeug stürzte über eine Böschung und kam schließlich auf der Seite in einem trockenen Abflusskanal zu liegen. Die Fahrerkabine wurde durch die Überschläge stark deformiert - der Fahrer und ein 41-jähriger ÖBB-Mitarbeiter wurden eingeklemmt. Sie konnten nur mehr tot geborgen werden.
Eine Zufahrt zum Einsatzort war laut "144 - Notruf NÖ" und Feuerwehr nicht möglich, weshalb die alarmierten Einsatzkräfte erst nach zehn Minuten Fußmarsch den Unfallort erreichten. Zur Betreuung der Arbeitskollegen der Unfallopfer wurden das Kriseninterventionsteam von Rotem Kreuz und Arbeitersamariterbund St. Pölten sowie das Akutteam des Landes Niederösterreich alarmiert. Zudem wurde der Zugverkehr für diesen Bereich von der ÖBB-Notfallleitstelle eingestellt.
Bei den Bergearbeiten standen 44 Feuerwehrleute aus Maria Anzbach und dem Ortsteil Unter-Oberndorf (Bezirk St. Pölten) im Einsatz. Mittels hydraulischem Rettungsgerät wurde die Bergung der beiden eingeklemmten Arbeiter in Angriff genommen, für die jedoch jede Hilfe zu spät kam.
Das Führerhaus des über eine Böschung gestürzten Baggers musste mit Spreizer und hydraulischen Rettungszylindern geöffnet werden. Laut Aussendung der FF Unter-Oberndorf, die die Einsatzleitung stellte, mussten die notwendigen Geräte wie u.a. Stromaggregate, hydraulischer Rettungssatz und Beleuchtungsmittel mit einem Feuerwehrtraktor und dem Traktor eines Landwirts zur Unfallstelle transportiert werden, da die Einsatzfahrzeuge nicht zufahren konnten.