Sittendorf
Massive Kritik nach Motocross-Crash
28.04.2009
Drei Frauen wurden von einem durch die Luft fliegenden Bike verletzt, jetzt ermittelt auch die Staatsanwaltschaft. Rennleiter sagt: „War alles sicher“.
Völlig geschockt gibt sich die Motocross-Fangemeinde nach dem furchtbaren Unfall am Sonntag. Wie ÖSTERREICH berichtete, flog das Bike von Fahrer Ossi Reisinger bei einem Sprung direkt in das Publikum und verletzt drei Frauen. Eine davon, Christine H. (45), liegt mit schweren Kopfverletzungen im Wiener Lorenz-Böhler-Spital, die beiden anderen, Pia H. (23) und Melanie P. (33) sind im Spital in Mödling. Der Fahrer selbst blieb unverletzt, die Polizei in Gaaden und beim Polizeikommando Mödling ermittelt jetzt auf Hochtouren, ob und welche Sicherheitsbestimmungen eingehalten wurden, danach geht der Akt an die Staatsanwaltschaft in Wr. Neustadt. Doch jetzt tauchen Augenzeugen-Berichte auf, die von skandalösen Sicherheitsbestimmungen sprechen.
„Miserable Strecke.“
„Die Absperrung muss so sein,
dass sie nicht durchbrochen werden kann. Und man darf die Zuschauer dort
nicht stehen lassen“, resümiert ein Fan aus Krems. Dass es aber auch für die
Fahrer ein großes Sicherheitsrisiko gab, schildert Julian, der auf der
Strecke war: „Ich bin selbst gefahren und kann nur sagen, dass es aufgrund
der ärgstens miserablen Strecke, die nie saniert wird, schon für erfahrene
Fahrer fast zu gefährlich ist. Die Sicherheitsvorkehrungen für die Zuschauer
werden genauso wenig beachtet, wie für die Fahrer. Ich bin das letzte Mal
dort gefahren.“
Rennleiter verteidigt sich
Überhaupt nicht verstehen kann die
ganze Aufregung der Rennleiter, Ingo Partsch. ÖSTERREICH hat ihn mit der
Kritik konfrontiert.
ÖSTERREICH: Herr Partsch, Sie waren für die Einhaltung der
Sicherheitsvorkehrungen verantwortlich. Was ist schief gelaufen?
Ingo
Partsch: Gar nichts, es gibt genaue Maßnahmen und in Sittendorf
wurden die alle erfüllt und noch darüber hinaus gesichert.
ÖSTERREICH:
Aber Augenzeugen und auch Fahrer schildern eine andere Situation.
Nämlich, dass es für Zuschauer viel zu gefährlich gewesen wäre, so nahe am
Zaun zu stehen. Stimmt das?
Partsch: Nein, das stimmt
nicht. Von unserer Seite wurde alles erfüllt. Wir haben mehr getan, als wir
mussten.