Gabi K. ist die Nichte von Josef Branis. Am 1. Juli erschoss der ihre Eltern. Jetzt brachte er ihren Mann in U-Haft.
Leben – und Leben hassen, war offenbar das Motto des 67-jährigen Sonderlings Josef Branis, der am 1. Juli in Strasshof ein Massaker an seiner Familie angerichtet hat: In Rage erschoss er seinen Bruder Franz (65) und dessen Frau Viera (59), seine Schwester Anna J. (63) und ihren Ehemann Hans (67).
Belastet
Doch für deren Tochter Gabi, zugleich Nichte des
mutmaßlichen Täters, kam es noch dicker. Denn vergangenen Donnerstag wurde
Branis nach sechs Wochen Flucht verhaftet. Und am Tag danach holte die Kripo
Gabis Ehemann, Hannes K. (45), ab. Der Grund: Im Polizeiverhör hatte der
Killer seinen Verwandten schwer belastet. Hannes K. sei in die mörderischen
Pläne eingeweiht gewesen – und habe ihm sogar eine Wohnung im Wert von
170.00 Euro versprochen, wenn Branis dafür sorge, dass Hannes K. „endlich
einmal Ruhe von den Schwiegereltern“ hat.
Verbittert
Gabi K. lebt seit der Festnahme ihres Mannes wie in
Trance: „In dieser Familie herrschte immer Hass. Der Onkel Josef und seine
Geschwister wurden von den Großeltern nicht zu Zusammenhalt, sondern zu
Konkurrenzdenken, Neid und Missgunst erzogen. Er hat es im Leben nicht
geschafft. Aber vier Morde aus Verbitterung sind ihm offenbar nicht genug.
Jetzt will er uns alle vernichten, indem er den Hannes verleumdet.“
Überraschend in der Tat: Die Wohnung, in der Branis zuletzt lebte, gehörte seiner Schwester Anna. Als die ihn wegen Mietrückständen delogieren ließ, griff er zur Pistole. Doch Hannes K. konnte ihm die Bleibe nicht als Mordprämie versprechen. Denn Alleinerbin ist seine Frau.