Rückkehr

Mini-Störe bevölkern die Donau

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Erste Zeichen deuten darauf hin, dass eine stark bedrohte Fischart im Strom offenbar wieder angesiedelt werden konnte. 

Zum ersten Mal nach 40 Jahren konnten von der Uni für Bodenkultur in freier Natur aufgewachsene Sterlets gefangen werden. Die kleinen Jungfische gelten als Beweis dafür, dass es offensichtlich gelungen ist, die Art wieder anzusiedeln.

Genetisch untersucht

Insgesamt 12  kleine Exemplare konnten von Forschern gefangen werden. Nun muss noch genetisch nachgewiesen werden, dass sie Nachkommen aus einem Reproduktionsprojekt sind. Sterlets sind die kleinste und einzige Art von Stören, die in Österreich in der Donau vorkommen. Um die Population stabil zu halten, gibt es ein Wiederansiedlungsprojekt der Universität für Bodenkultur in Wien. Bis Herbst wurden bisher 500.000 Sterlets ausgewildert. Bis 2030 sollen es 1,3 Millionen der Fische sein. Leider wandern viele stromabwärts und können aufgrund von Wasserkraftwerken nur schwer zurückkehren. 

Heimische Tiere

Mit den zwölf Jungfischen ist damit erstmals nachgewiesen worden, dass die Reproduktion auch in den heimischen Abschnitten möglich ist. Konkret wurden die Tiere im Bereich Tulln und östlich von Wien im Rahmen eines Monitorings gefangen, erklärt Projektleiter Thomas Friedrich gegenüber dem ORF. Das Monitoring findet seit 2018 statt. „Diese Tiere sind dem Aussehen nach in freier Wildbahn groß geworden“, erklärt Friedrich. Aufgrund ihrer Größe dürften sie im Frühling geschlüpft sein. Nun stelle sich die Frage, ob die Sterlets aus ausgesetzten Larven stammen oder sich natürlich reproduzierten: „Letzteres wäre das Schönste“, sagt Friedrich. 

Weitere Arten

Forscher untersuchen nun das Erbgut im Labor, die Ergebnisse sollen in zwei bis drei Monaten vorliegen. „Wir vergleichen das Erbgut der Tiere, die wir vermehrt haben, mit jenem der gefangenen Sterlets“, erklärt Friedrich: „Wenn das Erbgut nicht übereinstimmt, wissen wir, dass eine natürliche Reproduktion gelungen ist.“ Neben dem Sterlet sollen auch Waxdick, Sternhausen und Hausen wieder in der Donau angesiedelt werden.

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