Brutale Realität
Missen-Chefin an Mädchenhandel beteiligt
12.12.2007
Schock für die heimische Model-Szene. Eine Niederösterreicherin war Chefin des weltweit größten Callgirl-Rings
Cornelia S. kann’s nicht lassen. Die Mittvierzigerin war schon einmal im Gefängnis: 1997 hatte sie zwei Missen aus Wien und Niederösterreich an einen Saudi-Prinz vermittel - die Frauen wurden auf einer Jacht in Monaco brutal vergewaltigt. Kaum in Freiheit, soll Cornelia S. sofort ihre Netze ausgelegt haben, um zur größten Puffmutter des neuen Jahrtausends zu werden. Dabei bediente sie sich ihrer Kontakte zu den Reichen der Welt und ins Missen-Geschäft - immerhin war sie bis November dieses Jahres noch Vizepräsidentin bei "Queen of the World" (diese Kür der Schönheiten hat übrigens nicht mit der Miss-Austria-Wahl zu tun).
Auf
dieser Yacht konnten die Millionäre mit den Callgirls feiern.
Escort-Service
Zunächst brachte sie gemeinsam mit Franz H. in
Wien ein Escort-Service zum Laufen - und so manchen Prominenten zum
Schwitzen. Junge, oft noch minderjährige Mädchen aus Litauen wurden an
Richter, Staatsanwälte, Politiker vermittelt - auch US-Staranwalt Ed Fagan
wurde verdächtigt, zu den Kunden zu zählen. Franz H., Bruder eines Wiener
SP-Politikers, wurde wegen Menschenhandel zu sechs Jahren Haft verdonnert,
Cornelia S. verlagerte ihr Sex-Business daraufhin (fast) ausschließlich auf
Schönheitsköniginnen. Wobei die 100 Frauen - vor allem aus Südamerika und
Osteuropa, - nicht immer so leicht zu "überzeugen" waren, vom
Rampenlicht ins Rotlicht zu wechseln.
Schläge
Oberst Ernst Schuch vom NÖ-Landeskriminalamt: "So
wurden zwei Missen aus Venezuela zu einem Fotoshooting nach Paris
eingeladen. Dort wurden sie aber von Zuhältern empfangen. Ihnen wurden die
Pässe abgenommen, sie wurden geschlagen, tyrannisiert und in den Keller
gesperrt, bis sie sich einverstanden erklärten, als Callgirl zu arbeiten."
Die meisten aber machten freiwillig mit – immerhin lockten für
Full-Service-Nächte in Hotels in aller Welt mit arabischen Scheichs,
Mafia-Paten, Wirtschaftsbossen und anderen Millionären bis zu 10.000 Euro.
Das meist davon kassierten zwar Cornelia S. und ihre Franchise-Partner in
aller Welt, doch ein paar tausend Euro für ein Wochenende konnte jedes
Mädchen einstecken. Den höchsten Sex-Lohn gab es für die Bestellung "Babyface"
– wenn also z. B. ein Industrieller aus Indonesien ein blutjunges Mädchen
als Gespielin orderte.
Verhaftungswelle
Der Callgirlring zerbrach – nach einer
einzigartigen Aktion der Polizei in Frankreich, Tschechien, des
Bundeskriminalamtes und der NÖ-Fahnder. In Nizza und Cannes klickten für
zehn Zuhälter die Handschellen, Cornelia S. und ihre Komplizin Irena C. aus
Prag wurden in Tschechien verhaftet. Die Waldviertlerin ist teilgeständig: "Ich
habe doch nur vermittelt ..."