Seit einer Woche jagt die neue Spezialeinheit Gangstern und Verbrechern hinterher. Zeit Bilanz zu ziehen: Die SOKO Ost bleibt umstritten.
Dutzende Male hat der Schmäh mit der Autopanne funktioniert. Am Dienstag Nachmittag dann nicht mehr. Wie gewohnt versuchten die vier Rumänen auf der A 22 mit dem Pannentrick an Geld und Diesel ahnungsloser Autofahrer zu kommen. Sie wurden schon so oft zu Opfern und der Pannenstreifen zum Tatort eines Betrugs.
Ramsch
Um an Geld zu kommen, verscherbelten die Osteuropäer
wertlosen Schmuck an ihre Helfer. Mit dem Ramsch ergaunerten sie zuletzt
2.000 Euro. Bis zu ihrer Festnahme. Handschellen. Bei den Zivilfahndern der
Stockerauer Autobahnpolizei gerieten die Ganoven jüngst aber an die
„Falschen“. An der A 22 wollten die Beamten bei einer vermeintlichen Panne
helfen und bekamen „dankbar“ Tand gegen Bares angeboten. Die Polizisten
schalteten schnell und ließen die Handschellen klicken. Die vierköpfige
Bande sitzt jetzt ein. Wieder ein Volltreffer für die am 1. Juli gegründete
Soko Ost.
Kampf gegen Banden
200 aus ganz Österreich rekrutierte Polizisten
versuchen seit einer Woche dem organisierten Verbrechen in Ostösterreich das
Handwerk zu legen.
Besonders gegen organisierte Einbrecherbanden haben sie zu kämpfen. In ihrer ersten Einsatzwoche gingen der Sonderkommission 30 gesuchte Mitglieder von solchen Ostbanden ins Netz. Man ist zufrieden.
Kritik
In NÖ und dem Burgenland hält sich die Freude in Grenzen.
Beide Bundesländer mussten zusammen 150 Mann für die SOKO Ost abstellen.
Auch Prominente kritisieren die neue Sondereinheit scharf. So nannte Herwig
Haidinger, ehemaliger Chef des Bundeskriminalamtes, die SOKO Ost im profil
„die Veranstaltung einer Event-Polizei.“ Diesen Vorwurf will Michael Takacs,
Sprecher der neuen SOKO, freilich nicht gelten lassen: „Ich begebe mich
sicher nicht auf dieses politische Schlachtfeld.“ Ob die neue Truppe nun
wirklich ein Erfolg ist, könne man laut Takacs aber erst in einem Monat
beurteilen. (cha)