Soko Ost

Mit Pannentrick Menschen abgezockt

09.07.2009

Seit einer Woche jagt die neue Spezialeinheit Gangstern und Verbrechern hinterher. Zeit Bilanz zu ziehen: Die SOKO Ost bleibt umstritten.

Zur Vollversion des Artikels
© Niesner
Zur Vollversion des Artikels

Dutzende Male hat der Schmäh mit der Autopanne funktioniert. Am Dienstag Nachmittag dann nicht mehr. Wie gewohnt versuchten die vier Rumänen auf der A 22 mit dem Pannentrick an Geld und Diesel ahnungsloser Autofahrer zu kommen. Sie wurden schon so oft zu Opfern und der Pannenstreifen zum Tatort eines Betrugs.

Ramsch
Um an Geld zu kommen, verscherbelten die Osteuropäer wertlosen Schmuck an ihre Helfer. Mit dem Ramsch ergaunerten sie zuletzt 2.000 Euro. Bis zu ihrer Festnahme. Handschellen. Bei den Zivilfahndern der Stockerauer Autobahnpolizei gerieten die Ganoven jüngst aber an die „Falschen“. An der A 22 wollten die Beamten bei einer vermeintlichen Panne helfen und bekamen „dankbar“ Tand gegen Bares angeboten. Die Polizisten schalteten schnell und ließen die Handschellen klicken. Die vierköpfige Bande sitzt jetzt ein. Wieder ein Volltreffer für die am 1. Juli gegründete Soko Ost.

Kampf gegen Banden
200 aus ganz Österreich rekrutierte Polizisten versuchen seit einer Woche dem organisierten Verbrechen in Ostösterreich das Handwerk zu legen.

Besonders gegen organisierte Einbrecherbanden haben sie zu kämpfen. In ihrer ersten Einsatzwoche gingen der Sonderkommission 30 gesuchte Mitglieder von solchen Ostbanden ins Netz. Man ist zufrieden.

Kritik
In NÖ und dem Burgenland hält sich die Freude in Grenzen. Beide Bundesländer mussten zusammen 150 Mann für die SOKO Ost abstellen. Auch Prominente kritisieren die neue Sondereinheit scharf. So nannte Herwig Haidinger, ehemaliger Chef des Bundeskriminalamtes, die SOKO Ost im profil „die Veranstaltung einer Event-Polizei.“ Diesen Vorwurf will Michael Takacs, Sprecher der neuen SOKO, freilich nicht gelten lassen: „Ich begebe mich sicher nicht auf dieses politische Schlachtfeld.“ Ob die neue Truppe nun wirklich ein Erfolg ist, könne man laut Takacs aber erst in einem Monat beurteilen. (cha)

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel