War Täter nicht zurechnungsfähig?

Mord in Amstetten: Gutachten in Auftrag gegeben

01.08.2019

Die Staatanwaltschaft gab ein psychiatrisches Gutachten über den 39-Jährigen, der Ende Mai eine 52-Jährige erwürgt haben soll, in Auftrag.

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St. Pölten/Amstetten. Die Staatsanwaltschaft St. Pölten hat im Fall der Tötung einer 52-jährigen Oberösterreicherin Ende Mai im Amstettner Stadtteil Greinsfurth ein psychiatrisches Gutachten in Auftrag gegeben. Damit soll die Zurechnungsfähigkeit des 39-jährigen Verdächtigen zum Tatzeitpunkt geklärt werden. Der nun vorliegende Obduktions-Endbericht bestätigte, dass die Frau durch Erwürgen starb.
 
Für eine Unzurechnungsfähigkeit des beschuldigten Deutschen gebe es aus aktueller Sicht "keine konkreten Anhaltspunkte", sagte Leopold Bien, der Sprecher der Staatsanwaltschaft, am Donnerstag auf APA-Anfrage. Das Gutachten werde vielmehr deshalb in Auftrag gegeben, "um auch diesen Aspekt abzuklären".
 

Mittwoch kam der Obduktionsbericht

 
Seit Mittwochnachmittag liegt der Anklagebehörde auch der gesamte Obduktionsbericht vor. Dieser bestätigte die Erkenntnisse der vorläufigen Fassung, nämlich ein Erwürgen als "primäre Todesursache", wie Bien festhielt. Hinzu komme ein "Verschluss der Atemwege", der auf ein "multikausales Ereignis" hindeute. Die Schnittverletzung, die die 52-Jährige am Arm aufwies, erlitt die Frau dem Behördensprecher zufolge "noch zu Lebzeiten". Die Wunde habe jedoch nur einen "geringen Blutverlust" ausgelöst.
 
Medienberichte, wonach der 39-Jährige am Montag deshalb geortet und gefasst werden konnte, weil er das Handy des Opfers eingeschaltet habe, kommentierte Bien nicht. Dass der Deutsche das Mobiltelefon der Frau bei sich hatte, bestätigten Staatsanwaltschaft und Polizei bereits am Mittwoch.
 
Die Leiche der 52-Jährigen war am 28. Mai am späten Abend in einem Gebüsch im Bereich des Parkplatzes des Greinsfurther Einkaufszentrums WestSide City von Angehörigen gefunden worden. Die Frau dürfte am Weg zu ihrem auf dem Parkplatz abgestellten Pkw mit dem Beschuldigten zusammengetroffen sein. Nach der Bluttat soll der 39-Jährige mit dem Auto des Opfers rund einen Kilometer in ein Waldgebiet in Greinsfurth gefahren sein. Der Verdächtige wurde nach etwa zweimonatigen Ermittlungen am Montag in Haag im Bezirk Amstetten festgenommen. Er war nicht geständig und sitzt in der Justizanstalt St. Pölten in Untersuchungshaft.
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