Groteske Aussagen

Mord in Tulln: Killer schiebt Schuld auf Opferfamilie

29.01.2019

Weil sie ihm die Kinder vorenthalten wollte und er sich vom Gericht missverstanden fühlte, zuckte er aus.

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Am Nachmittag des 21. Jänner soll Xhemajl M. am Parkplatz vor einem Supermarkt in Tull seiner eigenen Frau aufgelauert und diese nach einem heftigen Wortwechsel mit einem Dolch erstochen haben. Die Frau und Mutter seiner zwei Kinder verstarb noch an der Unfallstelle.

Der Mazedonier M. dürfte bereits vor der Tat als gewalttätig aufgefallen sein: Laut ÖSTERREICH-Informationen war das Opfer schon im Frauenhaus. Gegen den Mann soll ein Betretungsverbot in der Wohnung in Kirchberg am Wagram verhängt worden sein. Zudem gab es auch ein Annäherungsverbot an die gemeinsamen Kinder.

Er soll auch an Anti-Aggressionstrainings versucht haben teilzunehmen, allerdings soll es aufgrund von Sprachbarrieren schlussendlich nicht dazu gekommen sein. Dass der Verdächtige, der mittlerweile in St. Pölten in U-Haft sitzt, nicht gut genug Deutsch kann, muss sein Anwalt, der renommierte Strafverteidiger Wolfgang Blaschitz verneinen. "Er ist ein durchaus zugänglicher Typ, der sicher Anti-Gewalttrainings mitgemacht hätte. Auch die deutsche Sprache beherrscht er recht gut", so Blaschitz nach einem Kennenlernen seinen neuen Mandanten.

Er bestreitet, dass er seiner Frau am Tag der Bluttat auflauerte. Laut M. war das Treffen geplant. Es sollte eigentlich eine Aussprache stattfinden, die schlussendlich eskalierte. Er schiebt die Schuld dafür auf die Familie des Opfers. Die sei immer gegen ihn gewesen, "obwohl er so ein braver Arbeiter ist", erklärte er seinem Anwalt. Er habe nur seine Söhne wollen sehen und dies sei ihm untersagt worden. Darauf folgte dann die oben erwähnte Wegweisung.

Das Besuchsrecht für die Kinder soll schlussendlich auch zum riesigen Krach am Parkplatz geführt haben. "Seine Frau wollte ihm die Kinder vorenthalten und vom Gericht fühlte er sich missverstanden. Als sie ihn wieder abblitzen ließ, sind alle Sicherungen durchgeknallt", erklärt Blaschitz. Sein Mandant bereue die Tat zutiefst. Wenn er könne, würde er alles rückgängig machen.

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