Frau erstochen
Mordalarm in Laa an der Thaya
29.08.2013
Beziehungsdrama in Niederösterreich: Eine Frau wurde erstochen.
Horror-Tat in Laa an der Thaya: Eine Frau wurde mit 20 Messerstichen auf offener Straße regelrecht niedergemetzelt.
Die zweifache Mutter war erst vor kurzem aus dem gemeinsamen Haus in Kleinschweinbarth in eine Sozialwohnung in Laa an der Thaya gezogen. Dort dürfte sie ihr 52-Jähriger Ex-Partner abgepasst und getötet haben. Das Paar war seit Juli geschieden.
Zuerst soll er mit einer Schreckschuss-Pistole auf die gebürtige Ostdeutsche gefeuert haben. Dann zückte er ein Messer und stach wie von Sinnen auf sein Opfer ein.
Augenzeugen zufolge wurde der Mann von Passanten überwältigt. Er hatte zudem Handschellen dabei, mit denen er einen Zeugen mit den Worten aufforderte: "Nehmen Sie mich fest".
Eine Passantin schildert die unfassbare Tat in einem Internet-Posting: "Der Ehemann hat sie attackiert, nachdem die Frau die beiden gemeinsamen Kinder in den Kindergarten gebracht hat."
Weiter schreibt sie: "Die Gänsehaut lief mir über den Rücken, als ich sah, wie die Frau mit dem Hubschrauber abtransportiert wurde".
Die Frau erlag im Spital ihren schweren Verletzungen.
Langjährige Gewaltbeziehung
Das Opfer und der mutmaßliche Täter dürften eine langjährige Gewaltbeziehung geführt haben, sagte Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF).
So wendete sich die 38-Jährige bereits 2009 an das Frauenhaus Mödling und an die Gewaltschutzzentren. Vermutlich war ihr Mann bereits damals weggewiesen worden. Rösslhumer betonte weiters, dass das Paar danach offenbar wieder einige Zeit zusammengelebt habe, bis es vor kurzem zur Scheidung gekommen sei. Danach seien immer wieder anonyme Anrufe bei der 38-Jährigen eingegangen, wobei der Verdacht nahe liege, dass diese von ihrem Ex-Mann stammten. Die Frau habe dies auch bei der Polizei angezeigt. Details dazu wusste Rösslhumer allerdings nicht.
"Die Männer ertragen den Verlust nicht", analysierte die Geschäftsführerin der AÖF. Sie konstatierte allerdings zunehmende Gewalttätigkeit: "Solche Bluttaten auf offener Straße sind etwas Neues - dass sie das so öffentlich machen."
Einer der wichtigsten Forderungen der AÖF sei, dass es mehr Prävention bei den Tätern geben müsse, so Rösslhumer. "Wir haben zu wenig Anti-Gewalttrainings." Sinnvoll wären etwa verpflichtende Trainings bei Wegweisungen. "Die Männer müssen früher aufgefangen werden."
Eine typische Trennungssituation sei etwa, dass Frauen den Männern noch eine Chance geben, "damit man zumindest im Guten voneinandergeht, dass man noch einmal darüber redet. Das ist aber oft eine Falle", warnte Rösslhumer. Die AÖF könnten Frauen zwar in ihren Einrichtungen schützen. "Auf der Straße ist das aber nicht möglich. Da sind wir auf andere Organisationen angewiesen."