Mordfall Kührer

Dieser Nachbar fand Julias Skelett

05.07.2011

ÖSTERREICH-Interview mit Rudi T. Er machte den grausigen Fund in Dietmannsdorf.

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© Kronsteiner, BPD
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Jetzt kommt ­heraus, warum Julias ­Skelett in Wahrheit gefunden wurde. Der Besitzer des Nachbargrundstückes dürfte Privatdetektiv gespielt haben, nachdem ein Hinweis auf Michael K. von ihm und einem Freund von der Polizei nicht ernst genommen wurde (siehe Interview unten). Wie Rudi T. – der seinen Finderlohnanteil von 15.000 Euro übrigens spenden möchte – gegenüber ÖSTERREICH bestätigt, war er es, der vor zwei Wochen die mannshohe Hollerstaude vor dem Eingang des Anwesens von Michael K. entfernt hat. Doch das Tor war versperrt.

Vergangenen Freitag fiel dann "zufällig" beim Spielen mit dem Hund eines Kumpels ein Ball über die Grundstücksgrenze – worauf Rudi T. und der Freund hinüberkletterten und in einem versteckten Erdkeller die skelettierte Leiche fanden.

Rudi T.: "Hab sofort gewusst, dass es Julia ist."
Über die Freilassung von Michael K. (50), für den die Unschuldsvermutung gilt, ist Rudi T. höchst empört – und er hat Angst vor Racheakten, weil er den Fall bzw. den Fund aufgedeckt hat.

Die SOKO Julia indes hofft, dass auf einer im Erdkeller von Dietmannsdorf Nr. 3 bei der Leiche gefundenen Decke DNA-Reste des Täters sichergestellt werden können. Doch die blaue Baumwolldecke ist halb verbrannt, vermodert und dreckig. Ob sich darauf tatsächlich noch Spuren gehalten haben?
 

Nachbar: "Polizei 
nahm uns nicht ernst"

ÖSTERREICH: Was sagen Sie dazu, dass Michael K. frei ist?
Rudi T.: Ich verstehe es nicht. Wie viele Fakten braucht man noch, um ihn zu überführen?

ÖSTERREICH: Wie genau haben Sie das Skelett entdeckt?
Rudi T.: Der Hund meines Spezl hat mit einem Ball gespielt, und der ist ihm rübergefallen. Als wir ihn suchten, entdeckten wir die Knochen.

ÖSTERREICH: Ihr 1. Gedanke?
Rudi T.: Ich wusste sofort, dass es Julia ist.

ÖSTERREICH: Warum?
Rudi T.: Weil uns allen der Typ immer suspekt war, ständig sind junge Mädchen bei ihm aus und ein gegangen. Außerdem ist es ein komischer Zufall, dass er nach Julias Verschwinden seine Videothek zugesperrt, hier alles liegen und stehen gelassen hat und sein Auto, einen Mazda 121, verschrotten lassen hat.

ÖSTERREICH: Haben Sie Michael K. schon einmal angezeigt?
Rudi T.: Ein Bekannter hat vor zwei Jahren eine Anzeige bei der Polizei in Zellerndorf gemacht. Aber man hat uns leider nicht ernst genommen.

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