Fahndung
Mutmaßlicher Vierfach-Mörder in der Slowakei?
15.07.2008
Die Spur jenes 66-Jährigen, der Anfang des Monats vier Verwandte in Strasshof (Bezirk Gänserndorf) erschossen haben soll, führt in die Slowakei.
Die Tageszeitung ÖSTERREICH berichtete bereits vor zwei Wochen, dass sich der mutmaßliche Vierfachmörder von Strasshof in die Slowakei abgesetzt haben könnte. Josef Branis hatt dort eine Lebensgefährtin und gute Kontakte. Zudem spricht der Verdächtige slowakisch. Jetzt berichtete auch das ORF-Radio Ö3 in der Nacht auf Dienstag unter Berufung auf die Polizei, dass sich der Verdächtige möglicherweise in der Slowakei aufhält. Die Polizei kritisiert unterdessen, dass diverse Medienberichte die Fahndung nach dem mutmaßlichen Mörder nicht gerade vereifachen würde.
Ermittler gehen von zwei Szenarien aus
Entweder greift die
slowakische Polizei auf Grundlage des internationalen Haftbefehls, der
erlassen wurde, zu, oder dem Mann gehe das Geld aus, und er kehrt nach
Niederösterreich zurück. Dann könnte demgemäß die Verhaftung im Inland
erfolgen. Ein Selbstmordversuch des 66-Jährigen werde nicht befürchtet, hieß
es.
Der tatverdächtige Josef Branis soll wegen Streitigkeiten um eine Wohnung seine Schwester, seinen Bruder sowie deren Ehepartner im niederösterreichischen Strasshof erschossen haben. Nach den Bluttaten flüchtete er.
Keine offizielle Bestätigung von der Polizei
Kritisiert
wurde von der Exekutive generell die Medienberichterstattung der vergangenen
Tage zu dem Fall. "Widersprüchliche Meldungen (in den Medien, Anm.) sind für
die polizeiliche Arbeit nicht sehr förderlich", so Oberstleutnant Klaus
Preining vom Landeskriminalamt Niederösterreich (LKA NÖ) am Dienstag. Dies
betreffe vor allem das Vertrauensverhältnis der Exekutive mit den
Angehörigen in dem Fall. Letzteres sei entsprechend relevant und werde durch
offiziell nicht bestätigte Berichte in den Medien alles andere als gefördert.
Von Preining wurde darauf verwiesen, dass es einen internationalen Haftbefehl gegen Josef Branis gibt. Die Ermittlungen waren weiter im Laufen. Näheres wurde aus kriminaltaktischen Gründen nicht bekanntgegeben.