Wende bei den Polizei-Einvernahmen im Fall der erstickten Kinder Nicole und Miguel: Die Mutter erzählt jetzt die ganze Wahrheit.
Bis zum Montag war der Ermittlungsstand noch folgender gewesen: Der 3-jährige Miguel und seine Schwester Nicole (5) wären nur wenige Minuten in dem Haus in Gänserndorf von Oma Slobodanka – absichtlich – einsperrt worden; weil sie zum Dienst musste und wusste, dass ihr Tochter Liliana (die Mutter der Kinder) in zwanzig Minuten von der Arbeit daheim sein würde. Demnach wäre die Großmutter schuld gewesen, dass Nicole und Miguel unbeaufsichtigt waren und beim Zündeln starben.
Verschlafen
Nach der behutsamen Einvernahme durch die
Brandermittler stellt sich die Sache allerdings ganz anders dar. Wie von
Insidern zu erfahren war, nahm dabei Mutter Liliana, auch „Billy“ genannt,
alle Schuld auf sich:
Ganz allein
Demnach habe die 33-Jährige, die zwei Jobs hat, an
diesem Tag verschlafen. Statt um 4.30 wachte sie erst um 8 Uhr auf. Die
gebürtige Serbin mit Roma-Wurzeln eilte weg – und ließ die Kinder alleine
daheim. Allerdings ohne Großmutter Slobodanka, die im selben Haus wohnt, zu
informieren.
Nicht im Kindergarten
Die Oma wiederum musste um 10 Uhr
Vormittag zum Arzt. In der Meinung, dass Nicole und Miguel wie jeden anderen
Wochentag auch im Kindergarten wären, soll sie laut Angaben der Mutter die
Haustür (ohne zu wissen, dass die Kinder daheim waren) zugesperrt und die
Kleine eingesperrt haben. Ob die Großmutter diese Version – die sie von der
Schuld reinwäscht – bestätigte, stand zu Redaktionsschluss noch aus. Heute
werden die Brandopfer in Gänserndorf aufgebahrt.