Verkehrssicherheit
Nach fataler Crash-Serie: S4 bekommt Mitteltrennung
25.09.2023Auf der Mattersburger-Schnellstraße wird endlich eine Mitteltrennung errichtet, die Frontalunfälle verhindern soll.
Nach einer Serie von tödlichen Verkehrsunfällen auf der Mattersburg-Schnellstraße (S4), ist der Druck auf Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) zuletzt enorm gestiegen. Bei einem eilig einberufenen "Verkehrssicherheitsgipfel" Ende August präsentierte Gewessler eine temporäre Mitteltrennung als mögliche Maßnahme, um die Todesstrecke zu entschärfen. Ein Monat später nimmt das Vorhaben nun Form an.
Temporäre Mitteltrennung
Bis Jahresende wird nun die angedachte Mitteltrennung errichtet, kündigte Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Montag an. Diese soll die Verkehrssicherheit bis zum Start des bereits geplanten Sicherheitsausbaus im Jahr 2028 erhöhen. Der Verkehr wird in beide Fahrtrichtungen wechselweise ein- bzw. zweispurig geführt. Burgenland und Niederösterreich hätten sich diese Variante mit drei statt vier Fahrspuren gewünscht, so Gewessler. Mit einer Section Control soll zusätzlich die Geschwindigkeit überwacht werden.
Horror Crash
Erst im vergangenen August waren bei einer Pkw-Kollision bei Sigleß (Bezirk Mattersburg) zwei Menschen gestorben und vier weitere schwer verletzt worden. Im April kamen bei Katzelsdorf (Bezirk Wr. Neustadt) eine Mutter und ihre Tochter ums Leben. Die 49- und die 16-Jährige saßen in einem Pkw und waren frontal gegen einen Lkw geprallt, der zuvor eine doppelte Sperrlinie überfahren hatte. Tragische Unfälle wie dieser hätten gezeigt, dass die Verkehrssicherheit auf der S4 erhöht werden müsse - "daran führt kein Weg vorbei", betonte Gewessler. Die temporäre bauliche Mitteltrennung soll Frontalunfälle verhindern.
Eine Mutter und ihre Tochter haben den Unfall auf der S4 nicht überlebt.
Maßnahme wird eingereicht
Die Asfinag wird die Maßnahmen bei den zuständigen Verkehrsbehörden, also bei der Bezirkshauptmannschaft Mattersburg und dem Magistrat Wiener Neustadt, einreichen. Bis Jahresende sollen sie umgesetzt werden. "Hier geht es um Menschenleben", betonte Asfinag-Vorstand Hartwig Hufnagl, der auf eine rasche Genehmigung des Vorhabens hofft. Die geplanten Maßnahmen seien mit den beiden Ländern akkordiert und von einem Sachverständigen-Gutachten bestätigt worden.
Sicherheitsausbau vorantreiben
Der burgenländische Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner (SPÖ) begrüßte, dass das Verkehrsministerium den Vorschlägen der Länder nachgekommen sei. "Die rasch umsetzbare '2 plus 1'-Variante bringt mehr Verkehrssicherheit und gewährleistet auch, dass der Verkehrsfluss in viel höherem Maß beibehalten werden kann", betonte er. Parallel dazu müssten aber auch die Verfahren für den permanenten Sicherheitsausbau vorangetrieben werden, "um die verloren gegangene Zeit aufzuholen", so Dorner.