"Falsche Cops"
Nach Todes-Schüssen: Beamte wieder im Dienst
21.04.2008
Der Akt „Falsche Polizei“: Die Fake-Cops sind in Haft, die echten Beamten wieder im Dienst.
"Den beiden Kollegen geht es nicht besonders gut. Aber Waffengebrauch gehört nun mal zum Beruf“, sinniert Kripo-Chef Franz Polzer zwei Tage nach den „sechs bis sieben“ Polizei-Schüssen auf drei mutmaßliche, als Cops getarnte Räuber. Wie berichtet, war dabei der Rumäne Vasile C. (24) gestorben.
Aussage
Seine verletzten Komplizen wurden nun aus dem Spital
entlassen und in getrennte Gefängnisse verlegt: Nach Krems bzw. nach Wien.
„Wir wollten mit ihnen reden, doch sie schweigen sich aus“, berichtet
Kriminalist Polzer. Allerdings nur gegenüber der Polizei: Vor dem U-Richter
habe einer der Männer nun ausgesagt, so Werner Geyer (Staatsanwaltschaft
Korneuburg) – nennt aber keine Details.
Betreuung
Von den beiden Cops, die auf die flüchtenden (und, wie
sich herausstellte: unbewaffneten) Rumänen geschossen hatten, hat einer die
angebotene psychologische Betreuung in Anspruch genommen. Dennoch: „Sie sind
beide wieder im Dienst“, sagt ihr Chef Polzer.
Nachspiel
Dazu Polizei-Gewerkschafter Franz Hofko: „Das ist
üblich, auch wenn gegen sie ermittelt wird.“ Der Hintergrund: Die Beamten
werden sich vor einem Gericht für die Schüsse verantworten müssen. Indes
ermittelt nun auch das (unter Cops gefürchtete) Büro für Interne
Angelegenheiten, ob der Waffeneinsatz legitim war. „Routinemäßig“, heißt es.
(lef)