Im Nationalpark Donau-Auen gibt es eine echte Erfolgsgeschichte zu vermelden: Die Europäische Sumpfschildkröte, die hierzulande vom Aussterben bedroht ist, hat eine Rettung erfahren.
In den vergangenen Wochen sind zahlreiche süße kleine Schildkröten aus ihren Nestern gekrochen und haben die Herzen der Tierliebhaber im Sturm erobert.
"Wir haben seit März regelmäßig die geschlüpften Gelege in den Donau-Auen überwacht", enthüllte Maria Schindler, Leiterin des Sumpfschildkröten-Schutzprojekts. "Anhand der Eierschalen und der nicht entwickelten Eier konnten wir abschätzen, wie viele Jungtiere geschlüpft sind. Es war eine fantastische Schildkrötensaison mit über 1.000 Nachkommen. Allerdings schafft es nur ein Bruchteil von ihnen bis ins Erwachsenenalter", fügte sie anlässlich des Endangered Species Day hinzu, der auf die Bedrohung vieler Tierarten aufmerksam machen soll.
Artenschutzprogramm
Seit 2007 unterstützt der Tiergarten Schönbrunn das Artenschutzprogramm des Nationalparks, insbesondere durch die Übernahme von Patenschaften für die Gelege. Hier kann man auch diese gefährdete Art bewundern und mehr über die Schutzmaßnahmen erfahren. Ein Schwerpunkt des Projekts besteht darin, die Gelege vor hungrigen Raubtieren zu schützen. Die Sumpfschildkröten-Weibchen sind äußerst standorttreu. Da jede ausgewachsene Schildkröte markiert wird, kennt das Projektteam sie fast persönlich.
Besucher in der Nähe des Nationalparks werden gebeten, langsam zu fahren, um Unfälle zu vermeiden. Es ist auch wichtig, den Tieren gegenüber respektvoll zu sein und ausreichend Abstand zu halten. Schildkröten, die im Handel erhältlich sind, dürfen keinesfalls in der freien Wildbahn ausgesetzt werden, da sie genetisch von den heimischen Arten abweichen und diese verdrängen könnten.