Schon 5 Drohungen

"Bombenhirn" sorgt für totales Bahnhofs-Chaos

03.10.2024

Die Bombenalarm-Serie geht weiter. Am Mittwochabend mussten die Bahnhöfe St. Pölten und Klagenfurt geräumt werden. Es handelt sich wohl um ein und denselben Täter - mit so versierten IT-Kenntnissen, dass er nicht schon längst hops genommen werden konnte.

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Wegen einer Bombendrohung ist am späten Mittwochabend der Bahnhof St. Pölten vorübergehend gesperrt worden.  Das Areal wurde von der Polizei abgesucht, Verdächtiges wurde dabei nicht entdeckt, bestätigte Chefinspektor Johann Baumschlager Donnerstagfrüh auf Anfrage einen Bericht des ORF Niederösterreich. In den vergangenen Tagen hatte es bereits - offenbar gleichlautende Drohungen per E-Mail - in Bezug auf Bahnhöfe in Graz, Linz und Salzburg gegeben.

Die Bombendrohung im Fall von St. Pölten ging laut Baumschlager gegen 21.30 Uhr bei der Landespolizeidirektion Niederösterreich per E-Mail ein. Aufgrund der Sperre gab es in der Folge für rund eine Stunde keinen Zugverkehr. Rund 50 Personen, die sich am Bahnhofsareal aufgehalten hatten, wurden aus dem Gefahrenbereich gebracht. Um 23.15 Uhr erfolgte schließlich die Freigabe.

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Cybercrime-Ermittlungen laufen

Das Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE) übernahm die Ermittlungen. Geführt werden sie in Verbindung mit weiteren entsprechenden Landesämtern und der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN). Ob es sich bei der Täterschaft um den eskalierten Lausbubenstreich von Hacker-Teenies oder um eine Terror-Akt mit dem Hintergrund Chaos zu stiften, oder um eine Erpressung gegen die ÖBB handelt, ist noch völlig offen. Eine Geldforderung gab es bis jetzt keine - heißt es aus Insiderkreisen.

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In den früheren Abendstunden hatten am Mittwoch zudem sechs verdächtige Pakete in Amstetten für eine großräumige Absicherung des Hauptplatzes gesorgt. Sprengstoffsachkundige Organe und Sprengstoffspürhundeführer rückten an, gefährliche Substanzen wurden nicht entdeckt. Gegen 19.45 Uhr gab es Entwarnung. Die Polizei ermittelt wegen Nötigung gegen unbekannte Täter. Ein Bericht ergeht an die Staatsanwaltschaft St. Pölten.

Auch Klagenfurter Hauptbahnhof wegen Bombendrohung geräumt 

Wegen einer Bombendrohung musste am selben Mittwochabend allerdings der Klagenfurter Hauptbahnhof geräumt werden. Gegen 21.00 Uhr war bei der Landespolizeidirektion Kärnten ein E-Mail eingelangt, das eine entsprechende (Bomben-)Drohung enthielt. Sofort wurde die Evakuierung des Bahnhofes und die vorübergehende Einstellung des Bahnverkehrs veranlasst. Gefährliche Gegenstände wurden keine gefunden, um 22.35 Uhr wurde der Bahnhof wieder freigegeben, so die Polizei.

In den vergangenen Tagen hatte es bereits mehrere solcher Drohungen in verschiedenen österreichischen Landeshauptstädten gegeben. Die weiteren Ermittlungen werden vom Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung geführt.

Jede Drohung wird ernst genommen

Das Innenministerium betonte am Donnerstag, dass man "jede einzelne Drohung ernst nehme". Es werden "alle notwenigen Maßnahmen gesetzt, um die Sicherheit von Menschen zu gewährleisten".  Die Polizei habe in allen Fällen innerhalb weniger Minuten die gesetzlich vorgesehenen Maßnahmen gesetzt und die Gebäude evakuiert.  Den Urhebern droht im Fall der Ausforschung eine mehrjährige Haftstrafe.
 

 
 

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