Am Montag meldete sich das prominente Verlies-Opfer Natascha Kampusch höchstpersönlich zu Wort. Sie will der Familie in Amstetten helfen.
Sie denke an eine finanzielle Hilfe, so das heute 20-jährige Entführungsopfer in einem über ihre Medienberater übermitteltem Statement. Sie würde auch ein Gespräch anbieten.
Persönlicher Kontakt
Da sie Ähnliches erlebt habe, sei
Natascha Kampusch vor allem die Kontaktaufnahme mit der hauptbetroffenen
42-Jährigen wichtig. Kontakt mit den niederösterreichischen Behörden gebe es
bereits.
"Ich habe das Bedürfnis, etwas zu tun"
"Dieser
Wunsch ist spontan entstanden", sagte Natascha Kampusch in einem Interview
im Ö1-Mittagsjournal. "Allerdings hatte ich schon in den letzen Wochen
irgendwie das Bedürfnis, mehr für Vermisste und verschwundene Menschen zu
tun und für Missbrauchsopfer."
Sie könne sich vorstellen, ein Ansprechpartner für die Familie aus Amstetten zu sein. So bald wie möglich wolle sie mehr Information, um sich in den Fall besser einbringen zu können.
Kritik an den Medien
Kritik äußerte Kampusch im Radio vor allem
um die weltweite Berichterstattung. "Zum einen mache ich mir momentan eben
Gedanken um die Familie - weil dieser Medienrummel, das ist sicherlich nicht
gut für die Menschen", so die 20-Jährige. In der schwierigen Situation solle
es zuerst um das Zurechtfinden gehen, dies werde durch diverse Einflüsse von
Außen allerdings erschwert.
Hilfe für die gesamte Familie
Natascha Kampuschs Anliegen
sei es, der gesamten Familie Hilfe zukommen zu lassen, hieß es. Die
finanzielle Unterstützung solle durch die nach der Flucht von Natascha
Kampusch gesammelten Spendengelder ermöglicht werden. Geholfen werden soll
bei Ausbildung und Reintegration.
"Geld hilft zumindest"
"Man muss daran denken, die sind
dort aufgewachsen, die haben soziale Kontaktschwierigkeiten und so weiter
und sofort", meinte Kampusch zu Ö1. "Ja, das Geld hilft zumindest." Wichtig
sei ihr zu wissen, wer diese Unterstützungen bekomme: "Ich glaube, in diesem
Fall ist es sinnvoll."