Litauer hatten es auf Lebensmittelmärkte abgesehen - Acht Männer in Haft, ein Beschuldigter flüchtig.
St. Pölten. Neun Männer im Alter von 28 bis 37 Jahren sollen in Niederösterreich seit Jahresbeginn in wechselnden Konstellationen zwei vollendete und zwei versuchte Raubüberfälle auf Lebensmittelmärkte begangen haben. Auf die Kappe der Litauer geht laut Polizei auch ein Juwelier-Coup in Kempten in Deutschland. Die Beschuldigten wurden ausgeforscht. Acht sitzen in Haft, eine Verdächtiger ist auf der Flucht.
Dem Chef des Landeskriminalamts Niederösterreich, Omar Haijawi-Pirchner, zufolge richteten die Männer eine Gesamtschaden "in sechsstelliger Euro-Höhe" an. Die Beschuldigten seien nach Österreich jeweils "nur zur Tatbegehung und Ausführung in den Abendstunden" eingereist. Bei den Überfällen auf die Lebensmittelmärkte sei "immer kurz vor Geschäftsschluss" die Lage ausgekundschaftet worden, erklärte Haijawi-Pirchner am Mittwoch in einer Pressekonferenz in St. Pölten.
Fünf der Beschuldigten - zwei davon als Haupttäter - sollen unter anderem für den brutalen Überfall auf eine Supermarktfiliale in Günselsdorf (Bezirk Baden) vom 16. Februar verantwortlich sein. Vier Angestellte und einen Kunden fesselten die Männer damals laut Exekutive im Geschäftslokal, eine Angestellte wurde zwischenzeitlich als Geisel genommen. Die Verdächtigen erbeuteten einen niedrigen fünfstelligen Eurobetrag und flüchteten. Gleich dreimal wurde ein und dasselbe Geschäft in Hollabrunn durch die Beschuldigten ins Visier genommen.