Gasexplosion in NÖ
Nun ermittelt der Staatsanwalt
23.03.2009
Wegen fahrlässiger Tötung wird vorerst gegen Unbekannt ermittelt. Laut Bürgermeister herrscht eine Welle der Solidarität in der Gemeinde für die betroffene Familie.
Nach der Gasexplosion in einem Bauernhaus in Hagenbrunn (Bezirk Korneuburg) vom Freitag laufen Ermittlungen hinsichtlich fahrlässiger Tötung unter besonders gefährlichen Verhältnissen. Wie Friedrich Köhl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Korneuburg, mitteilte, werden Erhebungen gegen Unbekannt geführt. Es gibt noch keinen konkreten Verdächtigen.
Explosives Gemisch
Laut Chefinspektor Rudolf Scheidl ist die
Schuldfrage nach wie vor unklar. Nähere Erkenntnisse sollen in etwa einer
Woche vorliegen. Als Ursache für die tödliche Gasexplosion dürfte eine zum
Haus führende defekte Abzweigung der Hauptgasleitung gelten. Aus dieser sei
über einen längeren Zeitraum Erdgas ins Mauerwerk des Hauses gelangt. Als es
ein explosives Gemisch erreichte, genügte ein Funke, es kam zur Detonation.
Das Haus sackte in sich zusammen, eine 59-jährige Frau starb, ihr Ehemann
wurde schwer verletzt.
EVN und Wienstrom
Die EVN sei laut Exekutive für die Gasleitung
zuständig, Wienstrom für eine Elektroleitung, die über der Gasleitung neu
verlegt wurde. Hierbei könnten im Zuge der Arbeiten Vibrationen verursacht
worden sein, die wiederum Beschädigungen an der Abzweigung der Gasleitung
verursacht haben könnten.
Aufräumarbeiten
Eine Firma hat die Aufräumarbeiten am
Unglücksort übernommen, sagte Bürgermeister Ernst Fischer am Montag. Die
ebenfalls im Ort ansässigen Kinder der Opfer (ein Sohn und zwei Töchter)
seien dabei, um in den Trümmern gefundene Schriftstücke, Dokumente oder
persönliche Gegenstände zu sichten. Die Aufräumarbeiten werden weiters von
einem Bausachverständigen begleitet - es geht für die örtliche Baubehörde
auch darum, eine etwaige Gefährdung der durch die Gasexplosion in
Mitleidenschaft gezogenen angrenzenden Objekte zu prüfen. So sind zum
Beispiel alle umliegenden Gebäude durch gesprungene Fensterscheiben
beschädigt.
Solidarität im Ort
Die Familie sei im Ort bestens bekannt
und angesehen, zeigte sich Fischer von dem Unglück tief betroffen. Er sprach
von einer Welle der Solidarität in der Bevölkerung. Jeder wollte und wolle
helfen - und stehe der Tragödie doch ohnmächtig gegenüber.