In den Ybbstaler Alpen in Niederösterreich ist die Lawinengefahr auf "sehr groß" (höchste Stufe 5) angestiegen.
Der Warndienst des Landes erachtete in seiner Lagebeurteilung vom Montag die "Selbstauslösungen von mittleren, mehrfach auch großen Lawinen" als "wahrscheinlich". In diesem Winter wurde damit österreichweit erstmals die höchste Warnstufe ausgerufen.
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Zumindest bis Dienstagmittag sei mit keiner Entspannung der Situation zu rechnen, so der Lawinenwarndienst. Ausdrücklich "abgeraten" wurde von Skitouren im Hochkar- und Ötschergebiet.
Enorme Neuschneemengen
Seit Beginn der teils heftigen
Niederschläge vor knapp einer Woche sind laut Lawinenwarndienst in den
Ybbstaler Alpen Neuschneesummen von bis zu 2,30 Metern, in den Türnitzer
Alpen bis zu zwei und im Schneeberggebiet bis zu 1,10 Metern verzeichnet
worden. Im Hochkar und Ötschergebiet schneite es auch am Montag ergiebig.
Bis Dienstag früh wurde mit einem halben Meter Neuschnee gerechnet.
Unterrichtsfrei in vier Gemeinden im Bezirk Scheibbs
Wegen des
Winterwetters bleiben im Bezirk Scheibbs in vier Gemeinden bis
einschließlich Dienstag die Schulen und Kindergärten geschlossen. Der Fall
ist das in Göstling a.d. Ybbs, Lunz am See, Gaming und Puchenstuben,
bestätigte die Bezirkshauptmannschaft Montag früh. Die Feuerwehren waren
unterdessen damit beschäftigt, Dächer von Schneemassen freizuschaufeln.
In den genannten Gemeinden fiel laut BH Scheibbs der Unterricht an Volks- und Hauptschulen aus. Geschlossen blieben überdies die Kindergärten in Lunz und Göstling.
Obersteirisches Radmer von Außenwelt abgeschnitten
Der
Winter hat die Obersteiermark am Montag weiterhin fest im Griff:
Straßensperren und Schneekettenpflichten behinderten die Verkehrsteilnehmer
auf den Straßen. Die Ortschaft Radmer im Bezirk Leoben war am
Montagvormittag nach wie vor wegen der gesperrten Zufahrtsstraße von der
Außenwelt abgeschnitten. Die rund 750 Bewohner müssen in ihrem Tal ausharren
- die Lawinengefahr auf der L127 war zu groß, um die Straße freizugeben.
Zahlreiche Pässe gesperrt
Ebenfalls nicht passierbar waren
am Montag der Sölkpass sowie die Hochschwab-Straße, die
Gesäuse-Bundesstraße, der Hengstpass und die Koppental-Landesstraße wegen
drohender Lawinenabgänge. Dazu kommen zahlreiche Kettenpflichten im Raum
Bruck/Mur und Mariazell. In dem Wallfahrtsort liegen mittlerweile ebenso wie
in Bad Aussee 135 Zentimeter Schnee. Am Loser auf 1.591 Meter sind es sogar
vier Meter der weißen Pracht.
Dicke Schneedecke über OÖ
Weite Teile Oberösterreichs
liegen unter einer dicken Schneedecke, ein Chaos blieb aber aus. Vor allem
im Grenzgebiet zur Steiermark schaufelte die Feuerwehr vereinzelt Hausdächer
ab, größere Hallen waren laut Landesfeuerwehrkommando aber vorerst nicht
bedroht.
In den Bergen, wo es am Wochenende stark geschneit hat, herrschte Lawinenwarnstufe vier. Stürmischer Wind sorgte für recht unwirtliche Bedingungen. Der Koppenpass und der Hengstpass waren nach wie vor wegen Lawinengefahr gesperrt. Auf den Straßen im nördlichen und östlichen Mühlviertel, in höher gelegenen Gebieten im Inn- und Hausruckviertel sowie im Salzkammergut und in der Pyhrn-Eisenwurzen müssen sich Autofahrer auf tief winterliche Verhältnisse einstellen.
Lawine auf Schipiste in Salzburg
Mitten im Skigebiet von Rauris
ist am Montagvormittag eine Lawine abgegangen. Das Schneebrett löste sich
nach Angaben der Bergrettung in etwa 2.000 Metern Höhe und verschüttete
einen Teil der Piste. Vermisst wird nach Angaben von Franz Hutter von der
Rauriser Hochalmbahn niemand. Trotzdem sind sowohl die Bergrettung als auch
die Feuerwehr im Einsatz, um die Schneemassen nach möglichen Verschütteten
zu durchsuchen.
Foto: (c) APA