Vier Asylwerber wurden im Schnellverfahren positiv auf Enteroviren getestet.
Im Flüchtlingslager Traiskirchen sind vier Asylwerbende im Schnellverfahren positiv auf Enteroviren (Auslöser von Polioerkrankung) getestet worden, bestätigte Karl-Heinz Grundböck, Sprecher des Innenministeriums, einen Online-Bericht des "Standard". Vorwürfe, dass nicht alle Mitarbeiter rechtzeitig darüber informiert wurden, wies Grundböck zurück: "Alle, die informiert sein müssen, wurden informiert."
Ansteckungsgefahr
Für solche Fälle gebe es einen genauen Ablaufplan, der gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium ohne Anlass erstellt worden war. Demnach würden all jene Mitarbeiter informiert, die diese Information brauchen, das heißt in Kontakt mit den Betroffenen standen. "Eine Ansteckungsgefahr für alle Mitarbeiter und die Öffentlichkeit können wir daher ausschließen", versicherte der Sprecher.
Laut der Tageszeitung kritisierte ein Mitarbeiter, der anonym bleiben wollte, dass man nicht ausreichend informiert worden wäre, obwohl viele von Anfang an in Kontakt mit den Betroffenen standen. Befristet Beschäftigte hätten zum Teil gar keine Informationen erhalten.
Noch nichts bestätigt
Der erste Verdachtsfall ist laut Innenministerium vor zehn Tagen bei einer Jugendlichen aufgetreten. Wenige Tage danach seien, bei einer syrischen Familie bei einem Schnellverfahren, die Mutter sowie zwei Kinder positiv auf Enteroviren getestet worden. Beim Vater sei nichts gefunden worden. Allerdings handle es sich um Verdachtsfälle, so Grundböck: "Medizinisch bestätigt wurde die Krankheit bisher nicht. Noch laufen die Untersuchungen."
Die vier betroffenen Asylwerben sind laut dem Sprecher in einem eigenen Bereich des Flüchtlingslagers untergebracht worden. Dort werden sie derzeit medizinisch betreut.