Die Hunde waren verdreckt, verwahrlost und fast verhungert.
Cops aus Ottenschlag und dem Zwettler Amtstierarzt stockte der Atem: Ihre turnusmäßige Kontrolle des Hunde-Asyls von Margit P. in Kienings bei Kirchschlag ergab ein Bild des Schreckens – das sich kein Tierfreund vorstellen mag.
Auch Welpen ohne Wasser sich selbst überlassen
"43 Hunde und sechs Welpen waren fast verhungert, ohne Futter und Wasser, sich selbst überlassen", schildert ein Polizist. Dabei wäre beides ausreichend vorhanden gewesen. Außerdem bedeckte Hundekot zentimeterdick den Hof und das Innere des verwahrlosten Hauses. Unter einem Küchenkasten fanden Beamte einen toten, von Artgenossen schon zerfetzten Kadaver. "Schrecklich", erinnert sich ein Beamter.
Dienstagvormittag fand dieses Tierleid schließlich sein Ende – alle Hunde wurden beschlagnahmt und auf verschiedene Tierheime aufgeteilt.
Welpen in Not – so hieß Margit P.s "Tierschutz"-Verein. Der Name ihres Privat-Tierheimes sprach am Dienstag leider für sich. Dabei dürfte vor einem Monat die Welt der Vierbeiner tatsächlich noch in Ordnung gewesen sein. Jedenfalls behaupten das alle im Umfeld der "Hundeflüsterin". Dann habe die geschiedene Frau einen neuen Mann kennengelernt und sei danach kaum mehr an ihrer Wohnadresse gesehen worden. "Ihre Hunde waren ihr egal, nicht mehr wichtig", so ein Ortsbewohner.
"Hundeflüsterin" schon zweimal übersiedelt
Im Vorjahr war Margit P. mit ihren Vierbeinern von Fellendorf bei St. Pölten nach Elsenreith übersiedelt. "Schon einen Tag später beschwerten sich Anrainer über das Gebell", erinnert sich Bürgermeister Wolfgang Vogl. Die Frau und ihr Verein sind ihm noch gut in Erinnerung. Die Bürger machten jedoch Druck – zwei Monate musste Margit P. ins nur wenige Kilometer entfernte Kienings ziehen. Hier hätten sie und ihre Hunde endlich einen guten Platz gefunden. Doch dann kam alles anders.