Bankräuber legte sich mit Ex-Wrestler und heißblütigem Italiener an. Da half auch beißen nichts
Ein Überfall riss Freitagnachmittag Weigelsdorf im Bezirk Baden aus seiner Beschaulichkeit. Ein maskierter und bewaffneter Ganove hatte die Raiffeisenbank im Ort beraubt. Seine Flucht mit 18.300 Euro Beute dauerte aber nur wenige Minuten.
Selbst bedient
Der 33-Jährige fuchtelte mit seine Pistole herum –
eine Softgun, wie man später feststellte. Der Banker – schon einmal Opfer
eines Überfalls – und seine Kollegin waren wie gelähmt vor Schreck. Also
bediente sich der arbeitslose Vertreter aus Bad Sauerbrunn selbst, stopfte
die Geldbündel wahllos in seine Jackentaschen. Zwei Kunden, die er als
Geisel genommen hatte, ließ er kurz aus den Augen – ein Fehler.
Geisel flüchtet
Eine von ihnen, eine Frau, konnte unbemerkt
entkommen und schreiend Alarm schlagen. Als der Räuber aus der Bank stürzte,
verfolgte ihn die zweite Geisel: Der Italiener Vasilius C. (45). Vor der
Bank war Harald Khozina (49) durch das Gebrüll der zuvor geflohenen Frau auf
den Maskenmann aufmerksam geworden. Wie Vasilius C., nahm er die Verfolgung
des Täters auf. In ihren Autos hetzten sie ihm hinter her und stellten ihn.
Biss in Daumen
Bei den beiden war der Kriminelle allerdings an
die Falschen geraten. Rasch lag er am Boden. Verzweifelt biss der Ertappte
um sich – und erwischte dabei den Daumen des Italieners, seiner Geisel von
vorhin. Da packte Wrestling-Profi Khozina noch kräftiger zu. Der 135
Kilo-Mann fixierte den verhinderten Pistolero mit einem Schulter-Armgriff
und einem Knie in dessen Rücken auf dem Asphalt. „Ich krieg' keine Luft, hat
er mit schmerzverzerrtem Gesicht gejammert“, schildert der ehemalige
Profisportler die turbulenten Minuten bis zum Eintreffen der Polizei. Eine
Funkwagenbesatzung nahm den 33-jährigen dreifachen Familienvater schließlich
fest und stellte die Beute zur Gänze sicher.