Nach Raubüberfall
Prozess vertagt - Angeklagter bestreitet Tat
03.01.2007
Der Angeklagte Serbe bestreitet den ihm zur Last gelegten Raub. Der Prozess wurde vertagt.
Ohne Urteil ist am Donnerstag ein Raubprozess gegen einen 29-jährigen Serben am Landesgericht Wiener Neustadt zu Ende gegangen. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, mit zwei unbekannten Komplizen in der Nacht auf den 12. März 2006 ein Ehepaar in Kirchschlag in der Buckligen Welt (Bezirk Wiener Neustadt) bedroht, gefesselt und beraubt zu haben. Die Verhandlung wurde auf den 30. Jänner vertagt, notwendig ist u.a. die Ladung neuer Zeugen.
Verbrecher ergriffen die Flucht
Die vermummten Männer hatten ein
Fenster aufgebrochen und waren so in das Haus gelangt. Sie forderten Bargeld
und die Bekanntgabe des Standortes eines Tresors. Als die Suche nach Beute
zunächst erfolglos blieb, wurde das Ehepaar mit Handschellen und
Klebebändern gefesselt. Nachdem die Überfallenen die Täter davon überzeugt
hatten, dass sich nur ein geringfügiger Bargeldbetrag im Haus befand,
ergriffen die Verbrecher die Flucht.
Die Täter erbeuteten Wertgegenstände für insgesamt 160 Euro, etwa eine Armbanduhr und mehrere Vierteldollarmünzen. Der Serbe bekannte sich teilweise schuldig. Er war im Juni 2006 in Salzburg festgenommen worden. DNA-Spuren des Mannes waren auf dem Klebeband sichergestellt worden, mit dem der 69-jährige Hausbesitzer gefesselt worden war. Mit einem vermutlich dem Angeklagten zuzuordnendem Handy sei in der Nacht des Raubes in Kirchschlag telefoniert worden.
Angeklagter bestreitet Tat
Bei der Befragung durch
Schöffenrichter Hans Barwitzius bestritt der Angeklagte, an dem Raub
beteiligt gewesen zu sein. Er sei in der Tatnacht zwar in Kirchschlag
gewesen, habe zunächst jedoch nur drei Freunde am Abend vor einem Hotel
abgeliefert. "Die wollten Karten spielen und mich anrufen, wenn sie
wieder zum abholen sind", übersetzte ein Dolmetscher die Aussagen des
29-Jährigen. Es hätte nach dem Transport der drei allerdings ein Gewitter
eingesetzt, deshalb habe er im Auto übernachtet. Davor sei er noch für eine
kurze Rast an einer Tankstelle gewesen, gab der Angeklagte an.
Wesentlich dramatischer schilderte der ausgeraubte Hausbesitzer die Ereignisse. Er sprach von "Todesangst": Ein Täter habe ihm eine Waffe an die Schläfe gehalten und nur "Tod oder Geld" gesagt. "Lasst uns bitte leben, was die mitnehmen, ist mir wurscht", beschrieb der Mann seine Gedanken von damals. Seine Frau leide auch heute noch psychisch an den Folgen der Tat.