Scheinwelt zerbricht
Psychiater befürchtet Fritzls Selbstmord
03.03.2009
Gerichtsgutachter Haller warnt vor einem Suizid des Angeklagten nach dem Inzest-Prozess, weil seine Scheinwelt zusammenbrechen wird.
Österreichs renommiertester Psychiater und Gerichtsgutachter Reinhard Haller glaubt, dass sich der mutmaßliche Inzest-Vater Josef Fritzl in seinem Strafverfahren (ab 16. März) ein mildes Urteil erwartet: „Er hat natürlich ein Unrechtsbewusstsein und ein Strafbedürfnis. Aber er kann nicht erkennen, welches Schicksal er anderen angetan hat. Also träumt er davon, die Dinge wieder richten zu können.“
Alles wird gut
Der Seelenforscher weiter: „Ich denke, dass Fritzl
glaubt, er könne nach seiner Haftstrafe als anerkanntes Oberhaupt seiner
Familie weiterleben.“ Denkbar, dass solche Luftschlösser den 74-jährigen
Angeklagten bisher davon abgehalten haben, sich selbst zu richten.
Scheinwelt zerbricht
Experte Haller: „Ich bin schon am Anfang von
einer hohen Selbstmordgefahr ausgegangen. Wenn im Prozess jetzt die
Illusionen, die Fritzl sich aufgebaut hat, zusammenbrechen, kann die
Situation für ihn kritisch werden.“