Kehle aufgeschlitzt

Rad-Profi stach Freundin nieder

01.07.2009

Weil er nicht ohne sie leben konnte, sollte sie sterben.

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Der Lieblingsschlager von Franz Mayer (49) trägt den Titel Dich gibt’s nur einmal für mich, und im Refrain heißt es: Schon der Gedanke, dass ich dich einmal verlieren könnt, dass dich ein andrer Mann einmal sein eigen nennt... Die Vorstellung, von seiner Herzkönigin verschmäht zu werden, war für den unscheinbaren Niederösterreicher offenbar auch fernab von Schnulzenschmalz unerträglich – und seine Reaktion mörderisch.

Denn in der Nacht auf Mittwoch lauerte Mayer seiner bildhübschen Ex-Freundin Manuela M. (49) um 0.30 Uhr vor deren Haus in Eichgraben auf – und schnitt ihr mit einem Messer diagonal die Kehle auf. Nach dem Mordversuch flüchtete der mutmaßliche Täter (es gilt die Unschuldsvermutung) in seinem Mercedes-Kombi.

Für Vergewaltigung nur neun Monate bedingt
Das schwer verletzte Opfer wankte zu Nachbarn, die Erste Hilfe leisteten und die Rettung alarmierten. Nach einer Notoperation am Klinikum St. Pölten ist Manuela M. außer Lebensgefahr – aber noch nicht vernehmungsfähig.

Das Blutverbrechen war das furchtbare Finale einer Affäre, die im Jahr 2007 begann. Damals führte die Leidenschaft fürs Radfahren das optisch ungleiche Paar zusammen. Er: 15 Jahre lang Mountainbike-Profi, dann Radreiseleiter auf Touren durch ganz Europa. Sie: weltgewandte Fremdenführerin mit einem speziellen Angebot: Radreisen von Passau bis Budapest.

Drei Monate dauerte das Gspusi. Dann, erzählt Manuelas Vater Otto M., „hat meine Tochter die krankhafte Eifersucht dieses Mannes nicht mehr ausgehalten“. Doch der Ex-Radprofi nahm seine Disqualifikation nicht einfach hin. Im Vorjahr fesselte und vergewaltigte er seine Traumfrau. „Dass er dafür nur neun Monate auf Bewährung bekommen hat“, so Papa Otto M., „versteht hier im Ort bis heute kein Mensch.“

Bei Alarmfahndung auf einem Feld verhaftet
Auch Mittwoch wollte der Gewalttäter laut Kripo wieder zudringlich werden. Als sich sein Opfer wehrte, griff er zum Messer. Im Zuge einer Alarmfahndung wurde der Verdächtige um 11 Uhr auf einem Feld bei Würmla umstellt und verhaftet. Diesmal drohen Franz Mayer zumindest zehn Jahre Haft.

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