Nach Scheidung pleite. Gemeindearchiv führte zu Täter.
Bei seinen beiden Coups im November und Februar wollte er alle mit seinem ausländischen Akzent täuschen – doch die Raub-Ermittler (Gruppe Burgsteiner) waren von Anfang an überzeugt, dass der Täter ein Einheimischer oder ein hier Geborener sein muss: Wer sonst käme auf die Idee, die einzige Bank in einem Ort im Dunkelsteiner Wald zu überfallen?
Der Mann rief beim Filialleiter an und drohte, die Schule oder das Gemeindeamt in die Luft zu sprengen, wenn man nicht sofort 50.000 Euro in einem Plastiksackerl aus dem Fenster schmeißt. Erbeutet hat Johann H. in beiden Fällen einen Haufen Papierschnipsel.
Schulden
Auf seine Spur kamen die Beamten, indem sie alle je in den Gemeindearchiven verzeichneten Namen überprüften. Motiv für den 46-Jährigen, der am Mittwoch in seiner Single-Wohnung in Wien-Hetzendorf gefasst wurde: Scheidung, Alimente und 50.000 Euro Schulden waren dem Hilfsarbeiter zu viel geworden.