Dreifacher Vater (36) postete auf Facebook NS-Parolen.
Mit zwölf Jahren ein Skinhead, mit 14 die ersten Tätowierungen, mit 36 wegen rechtsradikaler Postings auf Facebook vor Gericht: Am Mittwoch wurde in Wiener Neustadt ein Arbeiter wegen Vergehens nach dem Verbotsgesetz zu 18 Monaten bedingter Freiheitsstrafe plus einer Geldstrafe von 500 Euro - nicht rechtskräftig - verurteilt.
"Die blöde Ideologie ist in mir drinnen, seit ich ein Jugendlicher bin. Das streit' ich gar nicht ab. Aber ich wollte nichts Radikales machen oder gar Leute aufwiegeln", rechtfertigte sich der dreifache Vater dafür, dass er 2012 und 2013 etliche fremdenfeindliche und nationalsozialistische Parolen im Internet öffentlich von sich gegeben hatte. "Alles Gute zum Geburtstag Papa Adolf...", war da etwa zu lesen.
Er habe sich nichts dabei gedacht und sein Gedankengut immer dann, wenn er zu viel Bier intus hatte, über Computer oder Smartphone an andere verschickt. "Ich habe mich am nächsten Tag oft gar nicht mehr daran erinnern können, bis mich Freunde anriefen und mich für 'deppert' erklärten."
Obwohl mehrfach wegen Eigentumsdelikten verurteilt, konnte der 36-Jährige vor den Geschworenen glaubhaft machen, dass er seiner "depperten Jugend" mittlerweile abgeschworen habe. Der Arbeiter bekannte sich "vollkommen schuldig. Ich bereue das alles." Es sei ihm nicht bewusst gewesen, dass er mit der Veröffentlichung seiner Gedankenwelt vor Gericht landen könne.
Der Mann nahm das Urteil an, die Staatsanwältin gab aber keine Erklärung ab.