So nervenaufreibend verlief der Einsatz. Die ganze Kriminalstory.
Ab 3 Uhr früh hatte die Polizei das Gehöft des irren Amok-Killers umstellt. Immer wieder versuchten die Beamten via Handy mit Alois Huber Kontakt aufzunehmen – vergeblich. Was die Beamten nicht wussten: Alois Huber rief von sich aus bei seinem besten Freund Herbert an. Da hatte der kinderlose Sonderling bereits vier Menschenleben auf dem Gewissen: „Ich bin umzingelt und umstellt. Den Hund hab ich in der Früh schon erlöst. Jetzt bin ich selbst dran.“ Er habe Polizisten erschossen.
Heer im Einsatz. Währenddessen hatte die Cobra bereits das Bundesheer zu Hilfe gerufen. Das bezog mit Panzern beim Hof Stellung. Um 18.37 Uhr entschieden sich die Beamten dann dazu, den Zugriff zu starten. Zwei Schützenpanzer, ein Pionier-Panzer, ein Spezial-Fahrzeug mit Stegrampe des Bundesheers und mehrere Cobra-Wägen rollen langsam Richtung Bauernhof. Mehrere Helikopter steigen auf, leuchten das Gebiet rund um den Vierkanthof aus.
Das Anwesen ist weitläufig, hat vier Stockwerke – mehrere Keller, Hallen und viele Zimmer. Die meisten versperrt. Eines nach dem anderen muss aufgebrochen werden. Um 0.15 Uhr dann endlich die Meldung: Der Amokläufer ist gefasst. Er ist tot, hat sich in einem Geheimraum verbrannt.
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Laut seinem besten Freund hatte sich alles mit dem Tod seiner Frau vor 18 Jahren geändert: Alois H. durchlebte ein langes psychisches Tief und konnte wohl bis zuletzt nicht loslassen....
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....im Hof des Hauses des Spediteurs in Großpriel war eine Kapelle für die verstorbene Gattin, in der er täglich betete. Eine neue Frau an seiner Seite fand er nie, dafür hatte er „Burgi“, seinen Schäferhund, den er abgöttisch liebte....
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...der Hund hatte eine künstliche Hüfte – immer wieder fuhr er mit „Burgi“ in das tiefste Waldviertel zu einer Hundetherapeutin. Eine Minute Massieren hat 50 Euro gekostet...
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...da war ihm nichts zu teuer. Ebenso alles, was mit der Jagd zu tun hatte. Alois Huber war auch auf Großwild- und bei Hubschrauberjagden – alles, um seine Frau zu vergessen, die an Krebs verstorben war...
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...der Tod seiner Gattin dürfte auch der Startschuss für seine Wilderer-Karriere gewesen sein. Mindestens sechs Hirsche soll Waffennarr Huber aus dem Auto heraus seit sechs Jahren getötet haben. Die Kadaver ließ er achtlos liegen, nur die wertvollen Geweihe nahm der Unternehmer mit. Indes mehren sich die Hinweise, dass der Täter seinen blutigen Abgang schon länger geplant haben könnte – vor zwei Monaten fing er an, seinen Besitz zu veräußern. So verkaufte er zum Beispiel seinen BMW GS 1200. Auch befürchtete er zuletzt gegenüber seinem Freund, „schizophren“ zu sein.