Gemeinderatswahlen

Spitalsschließungen sorgen Weinviertler im Wahlkampf

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In Stockerau dürfte der Wahlausgang um den neuen Gemeinderat auch von neuen Klinik-Projekten abhängen.

Die vor einigen Wochen kolportierten Meldungen, wonach In Niederösterreich Spitäler geschlossen werden sollten, sorgen im Gemeinderatswahlkampf für Diskussionen. gerade die Bewohner des Weinviertels verstehen bei dem Thema keinen Spass.

Im Herbst kursierte ein Expertenvorschlag. Darin wurde unter anderem vorgeschlagen, die Kliniken Hollabrunn, Korneuburg und Stockerau (Bezirk Korneuburg) zu schließen und zu einem neu gebauten Krankenhaus Weinviertel Süd-West zu zentralisieren. Wie der ORF berichtet beschäftigt das natürlich die Stockerauer. 

Wartezeiten und schlechte Erreichbarkeit

Von langen Wartezeiten in sämtlichen Spitälern in der Region ist da die Rede. Ältere sorgen sich im Falle von Zusammenlegungen um die Erreichbarkeit des Spitals, wieder andere sprechen gar von einem „toten Spital“ in Stockerau.Die Politik ging im Weinviertel noch im Spätherbst in die Offensive. Im November verabschiedeten ÖVP, SPÖ und FPÖ in Stockerau eine Resolution. Darin wurde die Landesregierung ersucht, die Stadt in die Überlegungen einzubinden und bei der Standortfrage für ein mögliches neues Spital zu berücksichtigen. 

Gegen Auflassung der Standorte

Auch in Hollabrunn wurde im Gemeinderat eine einstimmige Resolution verabschiedet, in der das Land und die Landesgesundheitsagentur aufgefordert werden, eine Auflassung der Spitalsstandorte zu verhindern und die Gemeinden bei der Entscheidungsfindung einer möglichen Zentralisierung einzubinden. 

Unterschiedliche Ansätze der Parteien

In Stockerau wollen alle Parteien und Listen die Akutversorgung weiterhin im Ort gesichert wissen. Die ÖVP, die bei der letzten Gemeinderatswahl die SPÖ vom ersten Platz verdrängt hat und seither die Bürgermeisterin stellt, will sich über die Parteigrenzen hinweg für Stockerau als Standort für einen möglichen Neubau des Spitals einsetzen. Die SPÖ fordert eine Standortgarantie für das Krankenhaus, es müsse in Stockerau, Korneuburg und Hollbrunn eine Grundversorgung auch weiterhin gewährleistet sein. Die Grünen wollen die Akutversorgung weiterhin im Ort haben, die Kosten- und Standortfragen in Sachen Neubau seien aber auch auf Gemeindeseite nicht geklärt, daher habe man die Resolution nicht mitgetragen. Die FPÖ will ebenfalls das Spital in Stockerau erhalten. Die NEOS, aktuell nicht im Gemeinderat vertreten, wollen ebenfalls eine Primärversorgung – in welcher Form auch immer – in Stockerau. Die erstmals antretende „Unabhängige Bürgerliste Stockerau“ spricht sich für den Erhalt des Krankenhauses aus.

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