Hausdurchsuchung
Sprengstoff und Waffen sichergestellt
12.10.2006
Drei Faustfeuerwaffen, zwei Pistolen, fünf Kilo Pulversprengstoff und 1.620 Stück Munition - das ist die Ausbeute einer Hausdurchsuchung im Bezirk St. Pölten.
Im Obergeschoss und im Keller wurden außerdem Hanfplantagen entdeckt. Die vorgefundenen Materialien sind vermutlich einem 56-Jährigen zuzuordnen, der im Juni dieses Jahres ins Visier der Fahnder gerückt war.
Zellengenosse als Waffenhändler
Im Juni wurde in Wien unmittelbar nach einem bewaffneten Raubüberfall auf ein Geldinstitut der Täter festgenommen. Beamte der Kriminaldirektion 1 des LPK Wien ermittelten in Folge, dass der Kriminelle die beim Coup verwendete Pistole von dem 56-jährigen Mann erworben hatte, mit dem er längere Zeit gemeinsam inhaftiert gewesen war. Daraus resultierte der Verdacht, dass der Kriminelle noch weitere Waffen und möglicherweise Sprengstoff besitzen könnte.
Cobra-Team bei der Hausdurchsuchung
Im Zuge der Ermittlungen wurde erhoben, dass der Verdächtige im Bezirk St. Pölten unangemeldet wohnte. Bei dem Mann, der mehrfach wegen Gewaltdelikten vorbestraft und bereits längere Haftstrafen verbüßt hat, wurde eine Hausdurchsuchung angeordnet. Da von einer laut Polizei "hohen Gefährlichkeit" auszugehen war, wurden die Durchsuchungen vom Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung Niederösterreich mit Unterstützung des Einsatzkommandos Cobra, des Entschärfungsdienstes des Innenministeriums sowie von Kräften des Bezirkspolizeikommandos St. Pölten durchgeführt.
Pistole am Körper getragen
Unter einem Vorwand gelang es, den Mann vor das Haus zu locken und festzunehmen. Es stellte sich heraus, dass der Verdächtige tatsächlich eine geladene Pistole am Körper trug. In Folge wurde noch eine Pumpgun sowie eine Luftdruckpistole sichergestellt. Auch zwei Wohnungen in Wien wurden durchsucht, dabei fanden die Ermittler jedoch keine bedenklichen Gegenstände.
Waffen werden nun untersucht
Der Verdächtige machte laut Polizei bisher keine nachvollziehbaren Angaben zur Herkunft und zum weiteren Verwendungszweck der Faustfeuerwaffen oder der Munition. Diesbezüglich dauerten die Ermittlungen noch an. Der 56-Jährige wurde in das Gefangenenhaus beim Landesgericht St. Pölten eingeliefert. Die Waffen, deren Seriennummern zum Teil unkenntlich gemacht worden waren, wurden der kriminaltechnischen Untersuchung übergeben. Insbesondere soll überprüft werden, ob damit strafbare Handlungen begangen worden sind.