Radioaktiver Müll

Strahlungs-Unfall in Seibersdorf

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Zwei Mitarbeiter mussten in das Wiener SMZ Ost gebracht werden.

 Zwei Mitarbeiter der Nuclear Engineering Seibersdorf GmbH (NES) im Bezirk Baden sind am Donnerstagnachmittag erhöhter Strahlung ausgesetzt gewesen. Das teilte die NES am Freitag mit. Die Männer wurden zur Beobachtung in das Wiener SMZ Ost gebracht. Krankheitssymptome hatten sie nicht. Ursache für den Zwischenfall war offenbar ein falsch deklariertes Gebinde.

Der Unfall ereignete sich beim Aufarbeiten von radioaktivem Müll. Vermutlich war ein falsch deklariertes Abfallgebinde die Ursache. NES-Geschäftsführer Roman Beyerknecht sagte, dass man bereits eine Vermutung habe, wo dieses Gebinde herkomme. Man müsse aber noch genauere Nachforschungen anstellen. Das dürfte noch einige Zeit in Anspruch nehmen, da auch die Halle, in der sich der Vorfall ereignete, kontaminiert ist.

Für die beiden Mitarbeiter bestehe keine akute Gesundheitsgefährdung, sagte Beyerknecht. Klar sei, dass die Dosis, die sie abbekommen haben, sich jenseits der Grenzwerte befinde. Wie viel Strahlung es genau war, müsse noch berechnet werden. Symptome zeigen die beiden nicht. Sie bleiben aber wohl noch einige Tage im Krankenhaus. Unter anderem werden ihre Ausscheidungen genau untersucht, um allfällige Erkrankungen ausschließen zu können.

Unfall vor Großübung
Der Unfall ereignete sich ausgerechnet einen Tag vor einer Großübung am Seibersdorfer Gelände. Die Übungsannahme war, dass Terroristen bei einer Großveranstaltung wie der Euro 2008 eine „Dirty Bomb“ zünden. Neben der Sprengwirkung sind auch zahlreiche Menschen verstrahlt, darunter mehrere der Verletzten.

Verstrahlte Verletzte wurden in einer Dekontaminationsstraße versorgt, bevor man sie gefahrlos behandeln und in ein Krankenhaus überstellen konnte, ohne die Helfer zu verstrahlen. Die ABC-Abwehrschule demonstrierte ihre neuesten Fahrzeuge, in denen Ärzte ohne Eigengefährdung die radioaktiven Patienten betreuen können. Aber auch Kfz, die im Einzugsgebiet der „Dirty Bomb“ agierten, wurden von den Bundesheer-Einsatzkräften dekontaminiert.

Die Nuclear Engineering Seibersdorf hat unter anderem den gesetzlichen Auftrag, für die Beseitigung aller radioaktiver Abfälle in Österreich zu sorgen. Das betrifft Beyerknecht zufolge Müll aus Medizin, Forschung und Industrie. Dazu kommt der Rückbau von den Überresten des früheren Forschungsreaktors in Seibersdorf. Dazu kommen Aufgaben im Bereich Betriebssicherheit, wo das Unternehmen für die Betreuung des behördlichen Strahlenschutzes zu ständig ist, und im Bereich Dekommissionierung und Dekontamination. Die NES ist Beyerknecht zufolge kein gewinnorientiertes Unternehmen. Sie muss aber kostendeckend arbeiten.

 

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