Am Donnerstag beginnt der erste Prozess gegen einen Jihadisten in Österreich.
Österreich ist nach den radikalislamistischen Massakern in Frankreich weiter in höchster Alarmbereitschaft – zumal Donnerstag der erste mutmaßliche Jihadist Magomed Z. (30) in Krems vor Gericht steht.
Richard Simsalik, Vizepräsident des Landesgerichts Krems, bestätigt gegenüber ÖSTERREICH: „Es gibt verstärkte Sicherheitsmaßnahmen.“ Details werden – aus Sicherheitsgründen – keine bekannt gegeben.
Asylwerber soll ein
ISIS-Kämpfer sein
Seit Anfang September 2014, als er in Heidenreichstein festgenommen wurde, sitzt Magomed Z. in der Justizanstalt Krems in Untersuchungshaft. Der Tschetschene soll sich 2013 in Syrien vier Monate lang einer ISIS-Kampfausbildung unterzogen haben. Im Anschluss, im Dezember 2013, kam er als Asylwerber nach Österreich. Angeblich wollte sich der 30-Jährige hier einer für ihn notwendigen Augen-OP unterziehen – ÖSTERREICH berichtete. Sein Verteidiger, Wolfgang Blaschitz, ist zuversichtlich: Mehr als einen Syrien-Aufenthalt könne man seinem Mandanten nicht nachweisen. Es gilt die Unschuldsvermutung.
2015 wird das Jahr der
Jihadisten-Prozesse
Bei einer bundesweiten Großrazzia Ende November 2014 waren 13 mutmaßliche Jihadisten festgenommen worden, darunter auch der berüchtigte Wiener Hassprediger Mirsad O. Ihm und weiteren zwei Jihadisten könnte bereits heuer der Prozess bevorstehen. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner will in ganz Österreich u. a. Personal und Ausrüstung aufgestockt wissen.