Trafiken-Sterben

Trafikanten fordern Monopol auf E-Zigaretten, Vapes und Co.

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Die Trafikanten feierten heuer das 240-jährige Bestehen des Tabakmonopols. Da immer weniger Menschen rauchen, stattdessen aber alternative Nikotinprodukte boomen, fordern die Trafikanten nun, dass auch E-Zigaretten und Nikotinbeutel nur noch in Trafiken verkauft werden dürfen. 

Rauchen ist nach wie vor die am weitesten verbreitete Sucht in Österreich. Etwa jede fünfte Person gibt an, täglich zu rauchen. Auch wenn immer weniger Menschen zur klassischen Zigarette greifen, nimmt vor allem bei Jugendlichen der Konsum neuer Nikotinprodukte wie E-Zigaretten, Vapes und Nikotinbeutel zu. Angesichts dieser Entwicklung fordert Otmar Schwarzenbohler, Obmann der niederösterreichischen Tabaktrafikanten, diese Produkte in das Tabakmonopol zu integrieren. "Diese Produkte sind derzeit in Automaten neben Zuckerln, Soletti und Getränken am Markt“, kritisiert Schwarzenbohler, der gegenüber noe.orf.at fordert, dass sämtliche Nikotinprodukte künftig nur noch in Trafiken verkauft werden dürfen.  

Trafiken droht das Aus

Für die mehr als 4.500 Trafiken in Österreich, davon 1.000 in Niederösterreich, bedeutet das Fehlen einer Regelung ein wirtschaftliches Risiko. In vielen Fällen ist der Tabakverkauf mit Abstand die Haupteinnahmequelle. Ohne die Einführung eines neuen Gesetzes bei gleichzeitig weiter sinkendem Tabakkonsum würden von den 1.000 Trafiken in Niederösterreich nur 20 überbleiben. Schwarzenbohler mahnt: "Die Lebensgrundlage der Trafikanten fällt weg, und viele Menschen mit Behinderungen verlieren ihre Arbeitsplätze“.

Hohe sozialpolitische Quote

Die 4.684 Trafiken in Österreich, darunter 2.199 Tabakfachgeschäfte und 2.485 Tabakverkaufsstellen, sind gesellschaftspolitisch ein wichtiges Fundament für Inklusion und Diversität. 1.218 Menschen mit Behinderungen führen als selbständige Unternehmer Trafiken. Das Tabakmonopol in Österreich unterstützt auch die Familien der Trafikanten, indem es ermöglicht, Trafiken an Familienangehörige aus sozialpolitischen Erwägungen einmalig weiterzugeben. Dies schafft eine sozialpolitische Quote von über 70 Prozent. Dadurch hilft das Modell nicht nur Menschen mit Behinderungen, sondern auch ihren Familien und trägt umfassend zum Wohl der Gesellschaft bei.

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