Urteil nicht rechtskräftig

Tschetschene in Gerasdorf getötet: Lebenslange Haft

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48-Jährigen wurde schuldig gesprochen, Regime-Kritiker Martin B. am 4. Juli 2020 in Gerasdorf erschossen zu haben.

Korneuburg. Mit lebenslanger Haft hat am Freitag in Korneuburg der Mordprozess um die Tötung eines tschetschenischen Videobloggers in Gerasdorf (Bezirk Korneuburg) geendet. Der Angeklagte wurde schuldig gesprochen, seinen 43-jährigen Landsmann - einen Kritiker des tschetschenischen Regionalpräsidenten Ramsan Kadyrow - am 4. Juli 2020 erschossen zu haben. Das Votum der Geschworenen fiel nach kurzer Beratung einstimmig aus. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Angeklagte hatte sich nicht schuldig bekannt

Der Angeklagte hatte sich nicht schuldig bekannt. Der 48-Jährige soll Mamichan U. alias Martin B. bei einem Treffen auf einem Firmengelände, um angeblich ein Auto gegen eine Glock zu tauschen, in dessen Wagen durch sechs Schüsse aus einer Pistole umgebracht haben. Erschwerend war laut dem vorsitzenden Richter bei der Strafbemessung, "dass die Tat heimtückisch erfolgte und das Opfer aus einem niedrigen Motiv - Geldgier - in einen Hinterhalt gelockt wurde". Milderungsgründe gab es keine. Die Staatsanwaltschaft verzichtete auf Rechtsmittel, die Verteidigung meldete Nichtigkeitsbeschwerde und Strafberufung an. Damit ist das Korneuburger Urteil nicht rechtskräftig.

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