Über 50 Standorte

Niederösterreichischer Asylquartierbetreiber pleite

20.02.2019

Die Eder Beteiligungsverwaltungs GmbH betrieb 56 Asylquartiere und kümmerte sich auch um die Betreuung von Asylwerbern.

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© APA/EXPA/ JFK
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In Niederösterreich ist ein Betreiber von Asylquartieren zahlungsunfähig geworden. Die Eder Beteiligungsverwaltungs GmbH betrieb 56 Asylquartiere und kümmerte sich auch um die Betreuung von Asylwerbern, teilten der AKV und der KSV1870 am Mittwochabend mit. 162 Gläubiger machen Forderungen von rund 5,7 Mio. Euro geltend. Dem stehen nach Firmenangaben 4,2 Mio. Euro Vermögen gegenüber.

Das Unternehmen hatte zwischenzeitlich bis zu 140 Mitarbeiter, derzeit sind es aber nur mehr 38, geht aus den AKV-Unterlagen hervor. Es habe Liquiditätsprobleme gegeben. Laut KSV1870 baute die Eder Beteiligungsverwaltung ab 2015 Containerdörfer für die Unterbringung von Asylwerbern und musste Quartiere anmieten, um die Verträge mit dem Land Niederösterreich erfüllen zu können. "Nachdem sich herausstellte, dass Asylwerber im Containerdorf nicht mehr untergebracht wurden, waren die in diese Dörfer getätigten Investitionen verloren. Es kam zu einem Verlust von 2.000 Betreuungen von Asylwerbern", so der KSV.

Das Unternehmen hat eine Sanierung ohne Eigenverwaltung beantragt. Ziel ist eine Fortführung des Unternehmens mit weniger Standorten nach einer Entschuldung - dazu wird vorerst die gesetzliche Mindestquote von 20 Prozent geboten. Derzeit hat es 8 Asylquartiere im Mostviertel, 8 in Lilienfeld-Traisen, 2 in Stockerau, 3 in Niederösterreich Süd und 35 im Waldviertel betrieben.

Geschäftsführer der Eder Beteiligungsverwaltungs GmbH und ihrer Tochter SLC ist Herbert Eder. Ihn hatte der Asylrechtsexperte der evangelischen Diakonie, Christoph Riedl, zuletzt in die Nähe des für Asylbetreuung zuständigen niederösterreichischen FP-Landesrats Gottfried Waldhäusl gerückt. Riedl kritisierte im Dezember im "Kurier", dass politisch missliebige Organisationen wie die Diakonie aus der Asylbetreuung hinausgedrängt würden, während Waldhäusls "Freunde" bedient würden. Eder wies den Vorwurf zurück und meinte damals, auch er erhalte kaum noch Zuweisungen - von 600 Betreuungsplätzen waren den Angaben zufolge im Dezember 100 frei.
 

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