Hochwasser

Unfassbares Schicksal: Hof frisch renoviert, jetzt "alles kaputt"

16.09.2024

Eine Niederösterreicherin ist völlig aufgelöst und verzweifelt. Vor zwei Jahren übernahm sie den Bauernhof, wurde erst letzte Woche mit der Renovierung fertig. Jetzt ist "alles kaputt". 

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Unzählige Bilder und Videos zeigen das Ausmaß der Jahrhundert-Flut in Österreich. Hinter den Bildern verbergen sich oft dramatische Schicksale. Menschen, die alles, was sie sich aufgebaut haben, mit einem Schlag verlieren. oe24 hatte bereits mit zahlreichen Betroffenen, Bürgermeistern und Einsatzkräften Kontakt, um sich ein Bild der Lage zu machen.

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Besonders schwer getroffen hat es Andrea aus Alland in Niederösterreich. Im Gespräch mit oe24 erzählt sie, dass sie den Bauernhof erst vor zwei Jahren übernommen hatte, die Renovierung war letzte Woche abgeschlossen worden. Jetzt sei "alles kaputt", so die Niederösterreicherin. Auf dem Bauernhof werden Therapiehunde ausgebildet und Reitstunden angeboten. Mit den Einnahmen finanzierte sich der Verein, der sich auch für missbrauchte Frauen und Kinder einsetzt. 

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"Ich habe keine Ahnung, wie es jetzt weitergeht"

Vor allem am Sonntag spielten sich dramatische Szenen am Hof ab. Um die Pferde und Schafe zu retten, "haben wir einfach den Zaun niedergerissen, damit sie raus können". Auch die Hühner versuchte man zu retten, "aber es ist nicht mehr gegangen". Die Feuerwehr half auch beim Evakuieren. Andrea selbst flüchtete mit "allen Tieren, die ins Auto passten". Sie selbst kann nicht schwimmen. Das Wohnzimmer des Hofes wurde geflutet und stand unter Wasser.  "Ich habe keine Ahnung, wie es jetzt weitergeht", erzählt Andrea merklich aufgelöst. "Wir sind vernichtet, ich bin am Boden zerstört", so die Niederösterreicherin. "Alles, wofür du lebst, ist weg."

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Spendenaktion für Bauernhof 

"Wir sind versichert, aber da bekommen wir nur 10.000 Euro", so Andrea im oe24-Gespräch. Mittlerweile wurde eine Spendenaktion für den Bauernhof ins Leben gerufen, auch Freiwillige werden als Helfer gesucht. "Derzeit sind wir sieben Leute", zeigte sich Andrea über die bisherige Unterstützung dankbar. Am Montagnachmittag war man noch damit beschäftigt, die freigelassenen Ponys zu suchen und wieder einzufangen. 

Spenden können Sie hier.

Trotz des Rückschlags zeigte sich Andrea kämpferisch: "Ich gebe nicht auf". Sie werde nun alles dafür geben, den Hof wieder aufzubauen. 

Auch im oe24.TV-Interview schilderte Andrea ihr Schicksal. 

Fotoatelier in Böheimkirchen zerstört

Auch Böheimkirchen in Niederösterreich wurde besonders schwer von den Unwettern getroffen. "Wenn es so weiter geht, weiß ich nicht, was passiert", erzählte eine Fotografin gegenüber oe24. Sie betreibt ein Atelier in der Gemeinde, welches unter Wasser stand. Nun sei der Boden "vier Zentimeter mit Schlamm bedeckt". "Ich weiß nicht, wie ich das jemals wieder aufbauen soll", so die Niederösterreicherin. Von der Versicherung wurde ihr zugesagt, dass sie rasch einen ersten Teilbetrag erhalten werde. 

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Karoline aus Pottenbrunn in Niederösterreich schildert gegenüber oe24: "Unser Keller säuft ab". Die Niederösterreicherin habe fast die ganze Nacht durchgearbeitet, um gröbere Schäden zu verhindern. So habe sie etwa Waschmaschine, Gefriertruhe und Trockner nach oben getragen. Auch ihre Heizung sei ausgefallen. Nur gelegentlich habe sie sich abwechselnd mit ihrem Mann eine halbe Stunde zu den Kindern legen können.

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In ihrer Nachbarschaft habe es aber weit schlimmere Schicksale gegeben, berichtet sie gegenüber oe24. Momentan sei die Lage "gleichbleibend bei circa 15 bis 20 Zentimeter Wasser im Keller". 

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