Fall Hirtzberger

Verdächtiger wollte falsche DNA-Spur legen

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Im Fall Hirtzberger belastet ein neuer Zeuge den mutmaßlichen Täter stark. Dessen Anwalt deutet die Anschuldigung als reinen Akt des Hasses.

Im Zusammenhang mit der Vergiftung des Spitzer Bürgermeisters Hannes Hirtzberger hätten Zeugen aus dem engsten Familienkreis den Tatverdächtigen schwer belastet, berichtete der "Kurier". Das sei nach einer Vernehmung am Landesgericht Krems Freitag durchgesickert. Einen Zeugen soll der 55-jährige Heurigenwirt dazu überredet haben, eine falsche DNA-Spur zu legen. Demnach hätte der Verdächtige ihn ersucht: "Spuck mir ins Marmeladeglas, damit sie deine DNA haben." Die Staatsanwaltschaft wolle das weder bestätigen noch dementieren, hieß es weiter.

Eine weitere Aussage betreffe einen Teil des angegebenen Alibis, wonach dem Verdächtigen am 8. Februar etwa um 18.30 Uhr beim Ausladen eines Einkaufes am Anwesen in Spitz geholfen worden sein soll. Das stimme so nicht, soll der Zeuge gemeint haben.

Anwalt: Zeuge vom Hass gelenkt
Der Anwalt des Beschuldigten, Nikolaus Rast, sei sich der "schiefen Optik" durch die neuen Aussagen bewusst, stellte aber in dem Bericht die Glaubwürdigkeit des einen Verwandten infrage: "Er ist oder war zumindest in psychologischer Behandlung." Und er habe einen Hass auf seinen Mandanten, weil er mit dessen patriarchischer Art nicht klar komme.

Sein Mandant sei unschuldig, betonte der Anwalt. Die DNA-Spur auf der Grußkarte würde "absolut nichts" aussagen, weil Hirtzberger damit "definitiv nicht vergiftet wurde". Außerdem stellte Rast laut der Zeitung infrage, ob die - vermutlich mit Strychnin versetzte - Praline überhaupt auf dem Auto gelegen sei. Er überlege, für weitere Recherchen einen Privatdetektiv zu engagieren. Denn: "Nicht in eine andere Richtung zu ermitteln, ist für mich grob fahrlässig."

Haftverlängerung bis 13. April
Der Spitzer Bürgermeister Hannes Hirtzberger hatte den Ermittlungen zufolge am 8. Februar eine Grußkarte samt Praline auf seinem Wagen vorgefunden. Nach deren Genuss brach er am folgenden Tag auf der Fahrt nach Krems im Wagen zusammen und wurde in lebensbedrohlichem Zustand ins Krankenhaus Krems eingeliefert und in künstlichen Tiefschlaf versetzt.

Aufgrund der eindeutigen Übereinstimmung der DNA-Spur auf der Karte wurde der Verdächtige am 27. Februar in Untersuchungshaft genommen. Um weitere Hinweise zu bekommen, gaben Kriminalisten und Staatsanwaltschaft zu Fahndungszecken seine Identität bekannt. Bei einer Haftprüfung am Donnerstag wurde die U-Haft wegen dringenden Tatverdachts bis 13. April verlängert.

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