Alle Jahre wieder folgt auf die spektakuläre Marillenblüte das große Zittern vor dem Frost.
Rund 100.000 Marillenbäume verwandeln die Wachau derzeit in ein atemberaubendes rosaweißes Marillenblütenmeer. Die jährliche Vollblüte der Marille gilt als spektakuläres Naturphänomen, für das tausende Menschen eigens in die Wachau pilgern. Der größte Ansturm wird auch wegen des frühlingshaften Wetters am Freitag und Samstag erwartet, wie Franz Schöberl, der neue Obmann des Vereins "Original Wachauer Marille" erzählt. Doch während die Marillenbäume in voller Pracht erstrahlen, fürchten die Bauern die eisigen Nächte, die in den nächsten Tagen bevorstehen.
Frostige Nächte
Ein Blick auf die Wettervorhersage dürfte einigen Marillenbauern den Angstschweiß auf die Stirn treiben, denn in den kommenden Nächten sollen die Temperaturen unter den Gefrierpunkt rasseln. Während der Blüte tolerieren die Obstbäume nur mehr bis zu minus 4 Grad. Frost könnte im schlimmsten Fall die Marillenernte vollständig zerstören. Franz Schöberl sieht den Kälteeinbruch dennoch gelassen: "Wir erwarten trockenen Morgenfrost, ohne Morgentau". Vereinzelte werde es kleine Schäden geben, dass sei aber normal.
Ob die Marillen in diesem Jahr also ein Traum oder ein Alptraum für die Wachauer Bauern werden, bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch sicher: Die Wachau ist in voller Blüte – und wer schnell ist, kann dieses Naturwunder noch in den kommenden Tagen hautnah erleben.