Mit Roboter

Weinberg-Mord: Leiche aus Stollen geborgen

21.10.2024

Eine DNA-Probe soll nun endgültig klären, ob der Tote vom Weinbergkeller der mutmaßliche Frauenkiller Oleg M. ist. 

Zur Vollversion des Artikels
© APA, zVg, Montage: Witek
Zur Vollversion des Artikels

NÖ. Im Fall des Mordes an der 65-jährigen Barbara R. in Zistersdorf (Bezirk Gänserndorf) ist die am Samstag in einem Kellerstollen entdeckte Leiche aus dem einsturzgefährdeten Objekt mittels Roboter geborgen worden. Eine Sicherstellung erfolgte, die Staatsanwaltschaft Korneuburg ordnete eine Obduktion an, sagte Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner am Montag auf APA-Anfrage. Dass es sich beim Toten um den Verdächtigen Oleg M. handelt, steht nicht final fest, wird aber angenommen.

Die Bergung der Leiche aus dem Kellerstollen in der Zistersdorfer Katastralgemeinde Gösting erfolgte laut Schwaigerlehner am späten Sonntagnachmittag. Beteiligt waren Kräfte des Landeskriminalamts Niederösterreich und der Direktion für Spezialeinheiten (DSE).

© zVg

Zur Identitätsabklärung waren bereits zuvor DNA-Proben von der Leiche entnommen worden - ebenfalls mittels Unterstützung eines Roboters. Ergebnisse gab es vorerst nicht, die Auswertung werde noch dauern.

Bereits abgeschlossen war am Montag die Obduktion der 65-Jährigen Barbara R. Die Frau starb nach Angaben von Schwaigerlehner an Verbluten infolge ihrer Verletzungen. Sie soll am Freitag vom 59-jährigen Slowaken bei einem Streit im Weingarten des Winzers Johann H. (der auch Augenzeuge und Lebenspartner des Mordopfers war) erstochen worden sein. Die Tote wurde gegen 16.30 Uhr gefunden. Wahrscheinliches Motiv: Die Niederösterreicherin hatte den "Knecht"  - wie der ganze Ort den Slowaken nannte - zum wiederholten Male als "Messie" bezeichnet - weil er alles sammelte und hortete und nie aufräumte.

© APA/DOMINIK MANDL

Langwaffe und Chemikalien gefunden

Nach der Bluttat verschanzte sich der 59-Jährige über Stunden hinweg in dem Kellerstollen in Gösting. Samstagfrüh scheiterte ein erster Zugriffsversuch, weil der Mann einen Sprengsatz zündete. Ein Cobra-Beamter wurde schwer verletzt, ein weiterer musste ambulant behandelt werden. In den Nachmittagsstunden wurde in dem Stollen schließlich die Männerleiche entdeckt, dazu war technisches Equipment in den Kellerbereich eingeführt worden. Im Stollen gefunden wurde nach Angaben der Polizei auch eine halbautomatische Langwaffe mit Munition. In den Wohnräumlichkeiten des 59-Jährigen wiederum seien Chemikalien sichergestellt worden. Ermittlungen dazu sind im Gange. 

Der Beschuldigte wurde von den Ermittlern als "allgemein gefährlich" eingestuft. Der Slowake sei bereits in mehreren Ländern Europas wegen unbefugten Besitzes von Waffen und Sprengstoff aufgefallen, Details wurden dazu vorerst nicht genannt.

In Gösting gingen die Erhebungen indes auch zu Wochenbeginn weiter. Unter anderem sollen weitere Kellerbereiche jener Liegenschaft untersucht werden, die dem Slowaken als Versteck gedient hatte.
 

Zur Vollversion des Artikels