Minus sieben Prozent

Weniger Geisterfahrer im vergangenen Jahr

30.01.2007

Die Anzahl der Geisterfahrermeldungen im Radio hat sich 2006 deutlich reduziert. In NÖ gab´s die meisten Geisterfahrer.

Zur Vollversion des Artikels
© APA
Zur Vollversion des Artikels

Damit hat sich der erfreuliche Abwärtstrend aus dem Vorjahr fortgesetzt und erstmals seit 2001 ist die Gesamtzahl auf unter 500 gesunken. Der stärkste Monat im Jahr 2006 war der Juni. Bei den Bundesländern führt das dritte Jahr in Folge Niederösterreich vor der Steiermark und Kärnten bei den Ö3-Geisterfahrermeldungen. Zehn Geisterfahrer an einem Tag - so viele wie noch nie - gab es am 25.6.2006.

Das gefährlichste Autobahnstück
Den stärksten relativen Zuwachs an Geisterfahrern gab es in Niederösterreich und Vorarlberg, den stärksten Rückgang in Wien und Tirol. Das am stärksten betroffene Teilstück war die A2 im Kärntner Wörtherseeabschnitt zwischen Klagenfurt-Ost und Villach mit 31 Geisterfahrermeldungen. Auffällig laut Ö3-Verkehrsredaktion ist auch die S1 im Südosten von Wien, die nach Freigabe der Strecke zwischen Schwechat und Vösendorf Ende April mit 20 Meldungen auf Rang 3 rangiert. Besonders positiv entwickelt hat sich die Situation auf der A12 im Tiroler Unterland, dem gefährlichsten Teilstück 2005. Hier gab es nur ein Viertel der Geisterfahrer von 2005.

Veränderungen
Durch die Freigabe der S1 zwischen Vösendorf und Schwechat Ende April hat sich die Anzahl der Geisterfahrer auf der S1 drastisch um 16 Meldungen auf 20 (+400%) erhöht. Auf der Westautobahn (+13 Meldungen, +31%) gab es ebenfalls einen deutlichen Anstieg gegenüber 2005. Deutlich verringert haben sich die Geisterfahrten auf der Inntalautobahn (-25 Meldungen, -46%) und auf der Ostautobahn (-20 Meldungen, -20%). Nur einen einzigen Geisterfahrer gab es 2006 auf der S2. Kein einziger Geisterfahrer wurde auf der S4 registriert. Auffallend ist auch, dass abseits der Autobahnen und Schnellstraßen lediglich auf der Wiener Nordbrücke zwei Geisterfahrer gesehen wurden. Bundesstraßen blieben 2006 - im deutlichen Gegensatz zum Jahr davor - von Geisterfahrern verschont.

Autobahnteilstücke
'Das 2006 am stärksten betroffene Autobahnteilstück war die A2, Südautobahn, zwischen Klagenfurt-Ost und dem Knoten Villach. Auf diesem Autobahnstück musste 31 Mal (2005: 27) vor Geisterfahrern gewarnt werden. Dahinter folgen die A2 im Raum Wr. Neustadt mit 26 Meldungen (2005: 15) und die S1 zwischen Vösendorf und Schwechat mit 20 Meldungen (2005: 4 - noch nicht ausgebaut).

Sonntagabend am riskantesten
Ins zweite Quartal fällt der stärkste Geisterfahrer-Monat von 2006, nämlich der Juni mit 57 Meldungen, was ungewöhnlich ist, weil bisher immer der Juli oder der August die stärksten Monate waren. Zu einer Verschiebung kam es auch in der Wochentagstatistik. Hier hat der Sonntag (96 Meldungen) den Samstag (89 Meldungen) "überholt". Zum Vergleich: An Montagen gab es in Summe "nur" 35 Geisterfahrer. Das Wochenende bleibt jedenfalls die gefährlichste Zeit der Woche.

In der Tagesverteilung gab es die meisten Geisterfahrer am Abend (18-24 Uhr). Die wenigsten Geisterfahrer wurden in den Nachtstunden (0-6) registriert.

Unfallbilanz
Auch 2006 verursachten Geisterfahrer mehrere Unfälle. Einer der Unfälle hatte tödliche Folgen: Am 26.10.2006 starben zwei Personen in Linz auf der A7 der Mühlkreisautobahn. Der PKW, der auf der falschen Richtungsfahrbahn unterwegs war, prallte frontal gegen ein Fahrzeug des ARBÖ-Pannendienstes. Die beiden Insassen des PKW starben. Zum Vergleich: 2005 starben acht Personen bei Geisterfahrerunfällen. Seit 1987 sind 99 Personen bei Geisterfahrerunfällen ums Leben gekommen.

Der Verlierer Niederösterreich im Detail
Wie schon in den letzten beiden Jahren führt Niederösterreich die Bundesländerstatistik an. Nicht nur das: NÖ verzeichnet mit 141 Meldungen (2005: 117) die höchste Anzahl seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1994. Der Zuwachs gegenüber 2005 beträgt 21%.

Mitverantwortlich dafür ist die Fertigstellung der S1 zwischen Schwechat und dem Knoten Vösendorf Ende April. Den ersten Geisterfahrer am neuen Abschnitt gab es übrigens am 7.5.2006. Mit 20 Geisterfahrermeldungen liegt die S1 im Ranking der gefährlichsten Abschnitte Österreichs auf Anhieb auf Rang 3. Noch davor auf Rang 2 liegt die A2 im Raum Wr. Neustadt mit 26 Meldungen (2005: 15). Dieser Abschnitt zählt zu jenen, wo sich die Anzahl der Meldungen besonders stark erhöht hat (73%).

Erhöht hat sich auch die Anzahl u.a. auf der A1 im Raum Amstetten (12; 2005: 7) und auf der S6 im niederösterreichischen Abschnitt (11; 2005: 8).

Am deutlichsten reduziert haben sich die Meldungen auf der A4 im niederösterreichischen Abschnitt (5; 2005: 14).

Tödliche Geisterfahrerunfälle haben sich in NÖ 2006 nicht ereignet, dennoch gab es auch 2006 einen schweren Geisterfahrerunfall in NÖ. Am 21.5. wurden nach einem Frontalzusammenstoß auf der A1 bei Haag zwei Personen schwer und drei Menschen leicht verletzt.

Am Rekordtag, dem 25. Juni 2006, kamen vier der 10 Geisterfahrermeldungen dieses Tages aus Niederösterreich.

Zur Vollversion des Artikels