Nach dem tödlichen Schuss könnte es sich um einen Racheakt handeln.
Krems kommt auch knapp zwei Wochen nach dem tödlichen Schuss auf einen mutmaßlichen Einbrecher nicht zur Ruhe. Jener Supermarkt, in dem der 14-Jährige starb und ein 17-Jähriger verletzt wurde, war am Wochenende neuerlich Schauplatz eines Einbruchsversuchs, bestätigte Wilfried Brocks vom Bezirkspolizeikommando entsprechende Medienberichte. Spekulationen, wonach es sich um Racheakte nach dem Tod von Florian P. handle, seien allerdings "weit hergeholt", so Brocks.
Graffiti
Insgesamt wurde zweimal Alarm ausgelöst - in ersten Fall
war es ein Fehlalarm. Im zweiten wurde eine beschädigte Tür entdeckt und das
Gebäude durchsucht, es fand sich jedoch niemand in den Räumlichkeiten. Laut
Medienberichten befinden sich auch Graffiti-Parolen gegen die Polizei an
einer Wand.
Zusammenhang
Dazu sagte Brocks, dass es keinen Hinweis auf einen
zeitlichen Zusammenhang zwischen dem Anbringen der Sprüche und dem Alarm
gebe, und somit auch nicht darauf, dass es sich um dieselben Personen
gehandelt habe. Für den Stadtteil wäre es wichtig, dass wieder Ruhe
einkehrt, meinte der Polizist. Zum anderen verwies er darauf, dass stille
Alarme dort mehrmals pro Woche an der Tagesordnung seien - ausgelöst oft
durch Bewegungsmelder, die etwa auf Spatzen reagieren, die sich durch die
automatischen Türen in den riesigen Komplex hineinverirrt haben. Auch in
jener dramatisch verlaufenen Nacht vor knapp zwei Wochen war von einem
Fehlalarm auszugehen.
Die von der Staatsanwaltschaft Korneuburg angekündigte Tatrekonstruktion wird in der nächsten Woche stattfinden, sagte Staatsanwalt Friedrich Köhl. An dem Lokalaugenschein werden ein Richter des Landesgerichts, die beiden Polizeibeamten und der 17-Jährige teilnehmen. Geladen wurden laut Köhl auch die Sachverständigen Christian Reiter (Gerichtsmedizin) und Ingo Wieser (Schießsachverständiger).