Auf der S1 kam es Samstagfrüh zu wild-west-artigen Szenen. Bei einer Schießerei mit der Polizei wurde ein Mann getötet, zwei verletzt.
Bei Schüssen auf einem Parkplatz der Wiener Außenringschnellstraße (S1) bei Schwechat (Bezirk Wien-Umgebung) ist am Samstag ein Mann ums Leben gekommen. Drei Rumänen wollten als falsche Polizisten ein Auto "kontrollieren" und die Insassen ausrauben. Die Männer gerieten dabei aber an echte Beamte des Landeskriminalamtes Niederösterreich (LK NÖ). Die Polizei geht davon aus, dass nun eine Serie an Überfällen auf Autobahnparkplätzen in Niederösterreich und Oberösterreich geklärt sei, wie die NÖ Sicherheitsdirektion am Nachmittag mitteilte.
Durch Schüsse verletzt
Die beiden anderen Rumänen wurden
durch Schüsse verletzt. Die drei Männer wurden von den Ermittlern im Zuge
einer Schwerpunktaktion gestellt. Gegen 3.40 Uhr suchten sich die
Verdächtigen laut Polizei "ein getarntes Dienstfahrzeug des LK NÖ für ihren
nächsten Überfall aus". Mit falschem Blaulicht seien die falschen Polizisten
auf die LK NÖ-Beamten zugekommen. Die echten in Zivil aufgetretenen
Exekutivbeamten hätten daraufhin ihr Auto verlassen und seien den Angreifern
gegenübergestanden, berichtete die Polizei.
Die Rumänen hätten zunächst angegeben, Polizisten zu sein. Den Zuruf der echten Beamten hätten die Kriminellen ignoriert. "Bedrängt und zur Verhinderung der Flucht" hätten die niederösterreichischen Beamten einige Schüsse abgegeben. Eine zusätzliche Streife nahm danach mit den direkt involvierten Beamten die Verfolgung auf. Rund einen Kilometer weiter, neben einer Parkplatzausfahrt, wurden die Verdächtigen gestellt.
Fahrzeuglenker starb an Ort und Stelle
Zwei Tatverdächtige
ergaben sich daraufhin, während der Fahrzeuglenker an Ort und Stelle starb.
Der Mann "erlag beim Eintreffen des unverzüglich verständigten Notarztes
vermutlich den Folgen einer Schussverletzung", hieß es von der NÖ
Sicherheitsdirektion.
Den Ermittlungen zufolge handle es sich bei dem Trio um eine Verbrecherbande. Die Rumänen im Alter von 24 bis 27 Jahren hätten sich mit ständig verschiedenen Fahrzeugen nicht nur in Österreich, sondern auch im benachbartem europäischen Raum aufgehalten. Die beiden verletzten Tatverdächtigen machten vorerst keine Angaben gegenüber der Polizei, so Oberst Franz Polzer, Leiter des Landeskriminalamtes Niederösterreich (LK NÖ). Der Tote sollte noch am Samstag gerichtsmedizinisch untersucht werden.
Neun Überfälle angelastet
Neun Überfälle werden den
Rumänen angelastet, die Schadenssumme mit rund 50.000 Euro beziffert. Die
Kriminellen hätten sich bei ihren Taten "immer wieder Fahrzeuginsassen mit
ausländischen Kennzeichen ausgesucht. Laut Opferaussagen traten sie ihnen
meist zu dritt gegenüber, schalteten in ihrem Fahrzeug Blaulicht ein und
gaben mit einem dubiosen Ausweis vor, Polizisten zu sein", so die Angaben
der NÖ Exekutive. Danach hätten sie ihre Opfer bedrängt und sie zur
Herausgabe von Bargeld, bis zu 14.000 Euro, genötigt.
Die aus dem Schlaf gerissenen Opfer hätten bei den Taten stets zu spät realisiert, falschen Polizisten gegenüber gestanden zu sein. Die Überfallenen hätten bei Anzeigen erhebliche Schwierigkeiten gehabt, ihre Beobachtungen wiederzugeben.